Mülheim. . 20 Firmen und Einrichtungen haben an der Entwicklung eines neuen Brettspiels mitgewirkt. Ziel ist es, die Stadt besser kennen zu lernen.

In welchem Jahr fand die Einweihung des Bismarckturmes statt? Eingefleischten Mülheimern kommt das „1909“ sicher leicht über die Lippen. Alle anderen aber können die Ruhrstadt nun auf spielerische Weise kennen lernen: „Stadtpunkt Mülheim an der Ruhr“ heißt ein neues Brettspiel, das Trivial Pursuit und Mensch-ärgere-Dich-nicht kombiniert.

„Das Cover finden unsere Kunden auf gut Deutsch: geil“, meint Hardy Henke, Inhaber des Modellbahngeschäfts ter Meer. Henke und gut 20 weitere Firmen und Einrichtungen in der Stadt haben an der Entwicklung des Spiels mitgewirkt, indem sie Fragen zu ihrem Unternehmen beisteuerten – und natürlich die Herstellung mitfinanzierten. Das Mülheimer Stadtmarketing MST stiftete Fotos und Inhalte zu den Sehenswürdigkeiten wie Schloß Broich, die Müga oder die Altstadt.

„Schleichwerbung“ verpackt

Erfinder des „Stadtpunkts“ ist die Hamburger Firma Nowus Games. NRW-Regionalleiter Nurdogan Balcielmas hat die Idee eines werbewirksamen Städte-Brettspiels bereits für verschiedene „Nachbarn“ wie Duisburg und Essen umgesetzt. „Es geht darum, über das Spielen die Stadt kennen zu lernen, Sehenswürdigkeiten näherzubringen“, erläutert Balcielmas die Idee. Natürlich geht’s auch um die Bewerbung der akquirierten Sponsoren sprich Mülheimer Firmen.

So ist die „Schleichwerbung“ mal mehr mal weniger subtil verpackt. „Welche Besonderheit bietet das Naturbad“ oder „wie oft sind die Herren des HTC Uhlenhorst Europacupsieger geworden“ kann man durchaus als allgemein wissenswert über Mülheim gelten lassen. Ob es hingegen bedeutsam oder gar unterhaltsam ist, zu wissen, wer Gründer der Firma XY war oder welchen Service soundso anbietet?

Das lauschig-linksseitige Ruhrufer

Wenn also das Spielerad nicht gerade neu erfunden wird, so darf sich die Umsetzung aber sehen lassen: Die Collage des Kartons zeigt das lauschig-linksseitige Ruhrufer vom Wasserbahnhof aus. Die Ansichten von Naturbad, Aquarius und Co schaut man sich gerne an, selbst wenn manchen irritieren kann, dass unter den Ansichten bestimmte Firmennamen statt der gezeigten Orte stehen.

Und wie spielt es sich? Einfach und dennoch vergnüglich abwechslungsreich: Ziel ist es, möglichst viele Karten von Mülheimer Firmen zu gewinnen. Dazu zieht man auf dem Brett entsprechend der Würfelaugen auf Fragenfelder. Für die richtige Antwort darf man mit einem weiteren Spielstein ins Feldinnere ziehen, wo zur Belohnung dem Teilnehmer eine Firmenkarte winkt.

Souvenir, das Identität stiften soll

Der Großteil der Fragen gehören zum Allgemeinwissen wie „Welchen Beinamen hatte der franz. König Ludwig XIV?“, ein Drittel aber sind auf die Heimatstadt bezogen. Hin und wieder landet man auf Aktionsfeldern, bei denen man etwa Louis Armstrong buchstabieren muss – allerdings rückwärts. Oder seinen Nachbarn zum „Ja“-Sagen bringen soll.

„Das Spiel ist sehr unterhaltsam“, findet Dirk Bosserhoff vom Vorstand des HTC, „ein gelungenes hochwertiges Souvenir, das Identität stiftet“, hofft auch Angela Christians vom MST auf eine gute Resonanz nicht nur bei den Mülheimern.

>> Gut 10 000 Exemplare ist die Erstauflage stark, und unter anderem bei der Touristinfo der MST im Medienhaus, bei ter Meer sowie beim HTC Uhlenhorst für 29,90 Euro zu erhalten.

Ein besonderes Exemplar allerdings wird für einen guten Zweck versteigert. Diese Ausgabe trägt die Unterschriften aller Spieler der erfolgreichen 1. Herren-Bundesligamannschaft des HTC Uhlenhorst. Die Einnahmen aus der Versteigerung sollen dem Mülheimer Kinderheim St. Josef zugute kommen. Gebote an: n.balcielman@nowusgames.com