Mülheim. . Die Stadt Mülheim will einen Sportpark in Styrum bauen. Auch sollen der Anne-Frank-Platz in Dümpten und der Dimbeckpark aufgewertet werden.

  • Mit Hilfe von Fördermitteln des Landes will die Stadt in den Jahren 2018 bis 2021 einen Millionenbetrag investieren
  • In drei Quartieren sollen vorhandene Spiel- und Bewegungsorte deutlich aufgewertet werden
  • Geplant sind ein Sportpark in Styrum, die Neugestaltung des Anne-Frank-Platzes und eine Aufwertung des Dimbeckparks

Mit Hilfe von Fördermitteln des Landes will die Stadt in den Jahren 2018 bis 2021 einen Millionenbetrag investieren, um in drei Quartieren vorhandene Spiel- und Bewegungsorte deutlich aufzuwerten. Geplant sind ein Sportpark in Nachbarschaft der Willy-Brandt-Gesamtschule in Styrum, die Neugestaltung des Anne-Frank-Platzes in Oberdümpten und eine Aufwertung des denkmalgeschützten Dimbeckparks rund um die Freilichtbühne in der Altstadt.

Die Pläne für Styrum

Das mit Abstand meiste Geld will die Stadt in die Entwicklung des Sportparks Styrum stecken, laut aktueller Kostenschätzung sind 2,3 Millionen Euro einzuplanen, um aus dem maroden Sportplatz im Hinterland der Von-der-Tann-Straße etwas zu machen, das in Styrum als Mangelware deklariert ist: einen Stadtteilpark, an dem alle Generationen ihre Freude haben.

Eine kurze Rückschau: Der Frust in Styrum, allen voran bei der Willy-Brandt-Gesamtschule, war groß, als die Stadt die Sportplatzfläche vor Jahren fest einplante in das komplizierte Finanzierungsmodell für die neue Heißener Bezirkssportanlage. Der Styrumer Sportplatz, so der damalige Plan, sollte aufgegeben und das städtische Grundstück für eine Wohnbebauung verkauft werden.

Die Pläne sind seit geraumer Zeit vom Tisch – wohl auch, weil die Stadtverwaltung nach den massiven Protesten aus dem Stadtteil erkannt hat, wie wichtig das an den Feldmannpark angrenzende Areal als Freizeit-Treffpunkt für das Quartier ist.

Kunststoff-Spielfeld und Wiese einbeziehen

Nun soll mit 90-Prozent-Förderung aus dem „Investitionspakt Soziale Integration“ des Landes vor Ort ein Sportpark entstehen, der das Kunststoff-Spielfeld an der Turnhalle ebenso einschließt wie eine angrenzende Wiese.

Unter breiter Öffentlichkeitsbeteiligung hat der Mülheimer Sportservice mit dem Planungsbüro Stadtkinder (Dortmund) Ideen für den Sportpark entwickelt, die gerade in das Konzept eingearbeitet werden. Ziel ist es, dass nicht nur Kinder und Jugendliche aus dem Stadtteil profitieren, sondern auch umliegende Schulen, Sportvereine und Kitas.

Geplant sind ein Multifunktionsspielfeld, daneben aber auch Bereiche für Klettern, Parkour, Fitness, Basket- und Fußball. Klar: Der Sportpark soll zur Bewegung animieren, doch gleichzeitig soll er attraktiver Aufenthaltsort für Familien werden.

Die Pläne für Oberdümpten

In Oberdümpten will die Stadt den Anne-Frank-Platz als einen der wenigen und daher umso wichtigeren Quartiersplätze des Stadtteils neu gestalten. 7500 Quadratmeter Fläche bieten laut Baudezernat gute Voraussetzungen für eine multifunktionale Nutzung, so soll der Platz wieder mehr Qualität als Spiel- und Bolzplatz sowie als Treffpunkt für Erwachsene bekommen. 150 000 Euro für einen Umbau des Bolzplatzes zu einem Multifunktionsplatz für verschiedene Ballsportarten sind für 2018 bereits im Haushalt verankert. Nun aber wird, wenn das Land das Projekt fördert, mit 732 000 Euro größer gedacht, samt Neuordnung der säumenden Grünflächen. Auch hier ist geplant, die Bürger aus dem Quartier an der Planung zu beteiligen. Am Ende soll ein ganz neuer, moderner Quartierstreffpunkt entstanden sein.

Pläne für den Dimbeckpark

Drittes Vorhaben ist die Aufwertung des denkmalgeschützten Dimbeckparks als grünes Bindeglied von Altstadt und Kahlenberg (700 000 Euro). Auch hier soll unter Beteiligung von Bürgern daran gearbeitet werden, dass der Begegnungsort an Attraktivität gewinnt. So soll das sanierungsbedürftige, derzeit gesperrte Linden-Plateau restauriert werden, ebenso der Rosengarten, der wieder seine zweite Pergola erhalten soll, und zwar denkmalgerecht. Treppen, Wege und Sitzplätze sollen ertüchtigt werden. Der vorhandene Spielplatz soll als Themenspielplatz deutlich aufgewertet werden.

Masterplan geht in politische Gremien

Mit ihrer Anregung, für die drei Projekte aus dem „Masterplan Spielen und Bewegen“ in die Planung zu gehen und Fördermittel zu beantragen, gehen Sozial- und Baudezernat ab nächste Woche in die politischen Gremien, den Auftakt macht am Montag die Finanzpolitik.

Den Masterplan hatte der Stadtrat Ende 2015 beschlossen. In ihm sind mannigfach Projekte skizziert, die das Ermöglichen von Spiel und Bewegung in den Stadtteilen als zentrale Anforderung an die Stadtgestaltung sehen. Dabei sollen Kindern und Jugendlichen, aber auch Erwachsenen – als Ausgleich zu ihrem Arbeitsalltag – attraktive Orte für eine wohnortnahe Freizeitgestaltung unter freiem Himmel geschaffen werden.

>> Stadt: Ohne Förderung keine Umsetzung

- Ohne Fördermittel, so die Verwaltung, kann das Investitionspaket nicht im beschriebenen Umfang geschnürt werden.

- Lediglich stehen Mittel zur Verfügung für den Umbau des Bolzplatzes am Anne-Frank-Platz (150 000 Euro) und für eine Grünanlage an der Von-der-Tann-Straße (175 000 Euro).

- Bei einer Förderung rechnet die Stadt mit Eigenmitteln in Höhe von 373 000 Euro.