Mülheim. . Im 13. Kriminalroman von Jörg Juretzka ist Kryszinski als verdeckter Vermittler quer durch Europa unterwegs. Termin für Premierenlesung steht.

  • Jörg Juretzka präsentiert seinen 13. Kriminalroman: „Tauchstation“
  • Sein Ermittler Kristof Kryszinski ist bis in den Nahen Osten unterwegs
  • Das Werk ist quasi ein Roadmovie geworden

Kurz und knapp antwortet Jörg Juretzka auf die Frage, ob er denn abergläubisch sei, mit einem „Nein, nicht was Zahlen angeht“. Punkt. Typisch Juretzka. Mit trockenem Humor und messerscharfem Blick aufs Ganze schickt der Autor zum 13. Mal seinen Ermittler Kristof Kryszinski auf die Reise ins Ungewisse. Als Überlebenskünstler ist der auf „Tauchstation“ gegangen. Der gleichnamige Rotbuch-Krimi erscheint am 30. März. Kryszinski legt sich diesmal mit einem Mafia-Clan an.

Damit endet eine Trilogie, die in Mülheim begann?

Juretzka: Ja, „Taxibar“ hat größtenteils in Mülheim gespielt. Da hatte ich meinen Protagonisten hinterm Tresen angepflockt. In „Trailer-Park“ hatte ich ihn in einem portugiesischen Surfer-Städtchen verortet und da war’s nur logisch, dass ich ihn im dritten Teil „Tauchstation“ von der Kette gelassen habe. Es ist quasi ein Roadmovie geworden.

Bezug zur heutigen Zeit

Ist Kryszinski weltweit unterwegs?

Er ist quer durch Europa bis in den Nahen Osten unterwegs.

Nach dem letzten Krimi wähnte man ihn als einen toten Mann. Wie hat er es geschafft, lebendig zu werden?

Ja genau, er war ja nur tot geglaubt. Und weil es ihn nicht mehr gibt und er eine neue Identität hat, ist er als operativer Mitarbeiter angeheuert worden. Ausgerechnet mit seinem Intimfeind Kommissar Hufschmidt. Wer das Verhältnis der beiden kennt, wird ahnen, dass das nicht gutgehen kann.

Wenn der Krimi bis in den Nahen Osten reicht, spielen dann auch politische Dinge eine Rolle?

Es geht in erster Linie um Action, aber es hat auch einen Bezug zur heutigen Zeit. Kryszinski soll eine Geisel freikaufen von einer namenlosen Terror-Organisation. Es ist einer seiner ersten verdeckten Aufträge für Europol. Und er ist komplett auf sich alleine gestellt. Niemand würde zugeben, dass er geschickt worden ist.

Seit 1988 im Einsatz

Findet Kryszinski denn Verbündete?

Er hat einen Verbündeten, den kennen wir schon aus „Trailerpark“. Mombassa, der Söldner aus dem Kongo, begleitet ihn. Hufschmidt soll auf europäischer Seite den Transport begleiten und die Geisel, die einen Kronzeugenstatus erhalten soll, überführen.

Wie alt ist der Protagonist jetzt?

Er hat kein fixes Alter. Er altert etwas langsamer als sein Autor.

Und wieviel Jahre ist sein Erfinder?

61.

Aber immerhin ist der Ermittler jetzt seit fast 20 Jahren im Einsatz.

Ja, seit 1998. „Prickel“ war der erste Krimi.

Hat sich Kryszinski entwickelt?

Kryszinski hat sich definitiv weiter entwickelt. Er ist härter und konsequenter geworden. Wesentlich nüchterner. Er nimmt keine Drogen mehr, säuft kaum noch. Obendrein wird in „Tauchstation“ endlich Kryszinskis Charakter entschlüsselt – warum er so ist, wie er ist.

Mit den Verlagen im Glück

Wieviel Juretzka steckt in der Figur?

Es gibt ein paar Ansichten und den Sinn für Humor, den wir teilen. Ansonsten haben wir nicht viel gemein. Na okay, den Bleifuß vielleicht noch.

Viele Romane der Reihe sind bei Rotbuch als Originalausgaben erschienen. Gibt es so etwas wie Verlagstreue?

Ich fühle mich bei Rotbuch schon zu Hause und gut aufgehoben. Ebenso wie bei Union und Pentragon auch. Ich glaube, mit den Verlagen habe ich auch Glück.

Aber von der Autorenschaft allein kann man wahrscheinlich nicht leben. Gibt es andere Tätigkeiten?

Man könnte sehr bescheiden davon leben. Wenn ich nicht schreibe, dann arbeite ich auf dem Bau. Meistens als Subunternehmer. Ich mache Altbausanierungen. Das liegt mir, es geht um Substanzerhaltung.

Gibt es Pläne für einen neuen Krimi?

Nein. Mit Abschluss der Trilogie weiß ich im Augenblick noch nicht so richtig weiter.

Präsentation am Löhberg 4

>> Direkt am Erscheinungstag von „Tauchstation“, präsentiert Jörg Juretzka den neuen Krimi am Donnerstag, 30. März, 19.30 Uhr, in der Buchhandlung von Michael Fehst am Löhberg 4. Eintritt: 8 Euro, 74 04 93 80