mülheim. . Beiderseits der Thyssenbrücke entstehen Böschungsstützen und Fundamente für den Brückenneubau. Der enge Zeitplan duldet keine Verzögerungen.

  • Autofahrer und Fahrgäste der Straßenbahn stehen vor der Baustelle auf der Oberhausener Straße oft im Stau
  • Die Arbeiten an der neue Brücke schreiten voran - die Eröffnung ist für September 2018 geplant
  • Die neue Stromversorgung für die Straßenbahn ist bereits angeschlossen

Fast jeden Tag eine neue Überraschung – damit müssen Arbeiter und die Ingenieure auf der Baustelle für die neue Thyssenbrücke leben. Vor allem müssen sie schnelle Lösungen finden. „Unser Zeitplan ist eng abgesteckt und lässt keine Verzögerungen mehr zu“, stellt Horst Chluba, (kommissarischer Leiter des Amtes für Verkehrswesen und Tiefbau, klar. Das bedeutet auch: Die neue Brücke wird im September 2018 eröffnet.

Autofahrer stehen oft im Stau

Autofahrer und Fahrgäste der Straßenbahn hätten die neue Brücke gern schon jetzt. Sie stehen vor der Baustelle auf der Oberhausener Straße oft im Stau, sehen aber kaum Baufortschritte. „Viele Arbeiten erledigen wir nachts, weil die auch mit Gleissperrungen der Deutschen Bahn verbunden sind“, erklärt Ralf Grunert, Brückenbauingenieur bei der Stadt. Erst letzte Nacht beispielsweise war das Ferngleis Richtung Duisburg dicht. Gleich daneben hat die Bahn Fahrleitungsmaste abmontiert, das Ausziehgleis – länger nicht mehr genutzt – kommt auch weg. „Wir brauchen die Fläche für einen Brückenpfeiler“, zeigt Horst Chluba auf die Fundamentmarkierungen. Parallel dazu arbeiten stets Männer vom Kampfmittel-Räumdienst.

Kabel verlegen und neu anschließen – damit sind neben der alten Brücke Mitarbeiter der Mülheimer Verkehrsgesellschaft beschäftigt. Sie ziehen Lichtleiterkabel und weitere Verbindungen durch neue Schächte und Leerrohre unter der Oberhausener Straße hindurch zum neuen Brückenrand. Zur Zeit hängen sie noch an Hilfsmasten neben dem alten Gehweg.

Stromversorgung ist angeschlossen

© Oliver Müller

Die neue Stromversorgung für die Straßenbahn ist angeschlossen. Überall schneller sind jedoch die Sprayer. Sie haben den Neubau an der Hauskampstraße bereits mit ihren Symbolen „verziert“. Auch frische Betonmauern hätten keine Schonfrist. „Die sind sofort da, wenn die Farbe gerade trocken ist“, sagt Ralf Grunert. Das alte Trafo-Haus daneben wird bald abgerissen, weil es der neuen Thyssenbrücke im Weg steht.

Auf der Nordseite der Brücke dreht sich ein Kran. „Teile der neuen Stützmauer sind betoniert. An ihrer Position ist auch die spätere Straßenbreite zu erkennen. „Wir haben auf der neuen Brücke drei Fahrspuren und zwei Gleise für die Straßenbahn“, erklärt Grunert.

Kampfmittelräumer stießen auf Metall

Eine kleine Zitterpartie erlebten die Brückenbauer, als die Auswertung der Sondierungsbohrungen am Hochspannungsmast Metallteile zeigten. Die Kampfmittelräumer gruben einige Meter in die Erde und stießen auf Metall: „Sie fanden ein altes Moniereisen, aber keine Bombe. Wir hätten sonst die Baustelle weiträumig sperren müssen. Keine Verbindung nach Styrum, keine Zugfahrten. „Wir hatten Glück“, ist Chluba erleichtert.

Im Mai wird der Gehweg auf der Westseite der alten Brücke abgetragen. „Dann ist die nächste Gleissperrung fällig – aber ohne Ausweichtermin“, sagt Horst Chluba.