Mülheim. Der Blutspendedienst West spricht von „dramatischem“ Rückgang. Die Mülheimer Krankenhäuser sehen derzeit aber keine Gefahr für die Patienten.

  • Etwa 20 Prozent des Deckungsbedarfs an Blutkonserven fehlten derzeit, teilt der Blutspendedienst West mit
  • In Mülheim hat es nur 258 Blutspenden seit Anfang dieses Jahres gegeben. 320 hätten es sein sollen
  • Die Krankenhäuser geben Entwarnung: Es sei noch nie zu einer Patientengefährdung durch Mangel an Blutkonserven gekommen

Die Zahl der vorrätigen Blutkonserven „sinkt dramatisch“, teilt der Blutspendedienst West des Deutschen Roten Kreuzes mit. Täglich fehlten in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland etwa 20 Prozent des Deckungsbedarfs, der rund 3500 Blutkonserven beträgt. Das liege vor allem an der Karnevals- und Grippezeit.

Für Mülheim bedeutet das konkret: 320 Blutkonserven waren erwartet worden, nur 258 Spenden hat es seit Anfang des Jahres gegeben. Panik machen will Stephan David Küpper, Sprecher des Blutspendedienstes West, allerdings nicht: „Niemand, der jetzt ins Krankenhaus kommt, muss Angst haben, dass er nicht versorgt wird.“ Das bestätigt auch das Evangelischen Krankenhaus Mülheim. Die Situation sei „nicht besonders auffällig“. Auch im St. Marien-Hospital ist man nicht übermäßig besorgt: Es sei noch nie zu einer Patientengefährdung durch Mangel an Blutkonserven gekommen. Eine Verknappung der Blutkonserven sei aber wahrnehmbar.

Für Extremsituation nicht gut gerüstet

Engpässe gebe es vor allem bei Rhesus-positiven Blutgruppen und der Blutgruppe 0.
Engpässe gebe es vor allem bei Rhesus-positiven Blutgruppen und der Blutgruppe 0. © Hoffmann

Blutspendedienst-Sprecher Küpper erklärt, dass das DRK momentan allerdings für eine unvorhergesehene Extremsituation mit zahlreichen Verletzten nicht gut gerüstet sei. „Der Vorrat sollte eigentlich für drei Tage reichen. Davon sind wir momentan aber weit entfernt“, so Küpper. Engpässe gebe es vor allem bei Rhesus-positiven Blutgruppen und der Blutgruppe 0. Auch sei die Versorgung mit Thrombozyten, den Blutplättchen, die in der Krebstherapie eingesetzt werden, derzeit nicht dauerhaft sichergestellt. „Die Konzentrate sind nur drei Tage haltbar“, so Küpper. Erythrozyten (rote Blutkörperchen) hingegen bis zu 40 Tagen. Der nächste Blutspendetermin ist am 29. März, 15 bis 19 Uhr, im Gemeindezentrum Scharpenberg.