Mülheim. . 45-Jährige ist Ansprechpartnerin für Geschäftsleute und Immobilienbesitzer.Sie ist vom Potenzial der Stadt überzeugt, freut sich auf Anregungen.
- Die neue Citymanagerin kennt die Stadt auch aus der Bürgerinnen-Perspektive
- In ihrem Büro in der Innenstadt ist sie auch für die Anwohner ansprechbar
- Die Schaufensterwettbewerbe in den Jahren 2013 und 2014 hat sie organisiert
Neuer Job – bekannte Stadt: So könnte man Gesa Delija (45), seit 1. März Citymanagerin Mülheims, beschreiben. Die gebürtige Mülheimerin, die trotz Studiums in Bochum und Köln nie aus der Stadt weggezogen ist, kennt ihre Heimat eben auch aus der Bürgerperspektive. „Ich bin Mülheimerin mit Leib und Seele“, sagt die studierte Diplom-Geografin und PR-Managerin. „Ich kenne die Stadt Zeit meines Lebens und kann mir vorstellen, dass da noch was geht.“
Nur zweieinhalb Monate blieb ihre Vorgängerin im Amt, entschied sich vor Ablauf der Probezeit aus privaten Gründen, die Stelle aufzugeben. Dass Gesa Delija ihre Position als engagierte „Kümmerin“ länger auszufüllen gedenkt, daran lässt die Mutter einer 15-jährigen Tochter, die mit ihrer Familie in Holthausen lebt, keinen Zweifel. Sie muss auch nicht bei Null anfangen: Die beiden Schaufensterwettbewerbe 2013 und 2014 hat sie, noch selbstständig, organisiert, kennt daher viele Einzelhändler. Bei den anderen sowie bei Immobilienbesitzern und weiteren Akteuren der Innenstadt wird sie sich in den nächsten Wochen vorstellen.
In der Innenstadt tut sich baulich gerade viel
Auch die Bewohner im Zentrum werden sie vorwiegend in ihrem Büro in der „Wertstadt“ am Löhberg antreffen: „Ich freue mich auf Ideen.“ Man müsse, erklärt sie ihr Ziel, die Innenstadt für die Bürger sehr viel mehr sichtbarer machen. Als Mülheimerin weiß sie, dass es viele Kritiker gibt, die sich selbst schon länger kein eigenes Bild mehr gemacht haben: „Wir haben echte Pfunde in der Stadt.“ Um damit auch zu wuchern, brauche es einen längeren Atem, vor allem bei einer Innenstadt, in der sich gerade baulich so viel tut.
Die Zeit um 20, 30 Jahre zurückzudrehen, als Mülheims City Einkaufserlebnisse bot, an die sich viele Bürger heute gern wehmütig erinnern, wird auch der engagiertesten Citymanagerin nicht gelingen. Doch Attraktivität könne man auch in eine andere Richtung lenken, wendet Gesa Delija ein, erinnert etwa daran, wie viele Studenten inzwischen in Mülheim sind.
OB wünscht sich regelmäßigen Austausch
Das Citymanagement gehört zur Wirtschaftsförderung Mülheim & Business (M&B), auch im Haus der Wirtschaft hat Gesa Delija ein Büro. Doch dort will sie nicht so häufig sein. Nicht nur, weil der Oberbürgermeister, der auch in der Innenstadt arbeitet, sich einen „ständigen und regelmäßigen Austausch“ wünscht. Mehrere Innenstadtforen sind geplant, um Interessen zu bündeln und Akteure der Innenstadt mit ins Boot zu holen.
Vitale Innenstädte, zitiert M&B-Geschäftsführer Jürgen Schnitzmeier aus einer Studie, hätten aus Besuchersicht Erfolg, wenn sie Ambiente und Flair ausstrahlten, Plätze und Grünflächen spielten eine wichtige Rolle. „Wir sind auf dem richtigen Weg“, so Schnitzmeier. Zu tun bleibt für das Citymanagement noch so einiges. Denn die Bürger stimmen mit den Füßen ab: Finden sie ihre Innenstadt attraktiv, dann beleben sie sie auch.
>>> WAS ERWARTEN SIE VON DER CITYMANAGERIN?
Was erwarten Sie von der neuen Citymanagerin? Wohin sollte sie ihr Augenmerk vor allem richten? Was liegt Ihrer Ansicht nach am meisten im Argen, mit welchen Vorteilen kann die Innenstadt aufwarten?
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