Der Großteil des Materials, das im Stadtarchiv lagert, ist noch auf Papier gedruckt. Wenn aber Historiker der Zukunft einmal etwas über unsere Zeit erfahren wollen, dann werden sie bei ihrer Forschung auch auf digitale Quellen zurückgreifen. Zum Beispiel auf die zwei Filme, die im Moment auf der SQS Mülheim-Seite bei Facebook zu sehen sind. Die Auszubildenden von MWB haben dort den Abriss des Kaufhofs dokumentiert und zeigen, wie dort das neue Quartier entstehen wird.
Der Großteil des Materials, das im Stadtarchiv lagert, ist noch auf Papier gedruckt. Wenn aber Historiker der Zukunft einmal etwas über unsere Zeit erfahren wollen, dann werden sie bei ihrer Forschung auch auf digitale Quellen zurückgreifen. Zum Beispiel auf die zwei Filme, die im Moment auf der SQS Mülheim-Seite bei Facebook zu sehen sind. Die Auszubildenden von MWB haben dort den Abriss des Kaufhofs dokumentiert und zeigen, wie dort das neue Quartier entstehen wird.
Ein cleverer Marketing-Trick, gewiss. Dazu eine interessante Erfahrung für die Azubis, die so in einem Projekt, das sie selbst verantworten, lernen, mit der Öffentlichkeit zu interagieren. Das Material, das sie produzieren, ist aber auch wertvoll für die Stadtgeschichte.
Der Kaufhof ist ohne Zweifel in der neueren Geschichte Mülheims ein besonderes Gebäude. Und zwar in einer Weise, wie es für ein Kaufhaus eigentlich eher ungewöhnlich ist. Der Kaufhof ist in den letzten Jahren zu einem Symbol geworden. Viele Mülheimer knüpfen an ihn positive Erinnerungen, die für sie für eine Goldene Zeit stehen, die die City in der Vergangenheit einmal erlebt hat. Nun wird der Ort vielleicht bald einen Aufbruch symbolisieren, der wieder neues Leben in die Stadtmitte bringt. Welche Deutung sich letztlich durchsetzen wird, dass müssen in der Tat die Historiker der Zukunft entscheiden.
Anhaltspunkte werden sie in den Postings der MWB-Azubis finden. Zum Beispiel in den beiden Filmen, die sie vom Kaufhof-Gebäude noch vor dem Abriss gedreht haben und die jetzt auf der Facebook-Seite zu sehen sind. Es sei nicht zu viel verraten, aber gerade diejenigen, die früher zu den Stammbesuchern gehört haben, werden hier noch einmal das Gebäude aus einer ganz neuen Perspektive kennenlernen. Unterlegt ist das Ganze mit schmissiger Musik, denn auch die Unterhaltung darf schließlich nicht zu kurz kommen. Was passt denn besser als Pink Floyd’s „Money“, wenn es um den Tresor geht. Da ratscht die Registrierkasse und scheppern die Münzen, während Roger Waters sinkt.
Die Azubis haben auch Zeitzeugen befragt, die im Kaufhof gearbeitet haben. Dabei haben sie natürlich ebenfalls die Kamera mitlaufen lassen. Ein Ergebnis ist bereits zu sehen. Es ist zu hoffen, dass noch Fortsetzungen folgen werden.
Interessant ist das nicht nur für die Historiker der Zukunft, auch wer in der Gegenwart etwas über das Mülheimer Lebensgefühl wissen will, findet hier Anknüpfungspunkte.
Bleibt nur die Frage, ob die Stadtarchivare schon auf diese Facebook-Postings aufmerksam geworden sind. Sie sollten darüber nachdenken, wie man diese Beiträge am besten für die Zukunft erhalten kann.