Mülheim. . Nach dem Aus der Buslinie 132 hat Mülheims Politik noch keine Idee, wie sie die Bürgerproteste in Mintard befrieden will.

Die Mintarder lassen über ihren Verein „Wir in Mintard“ (Wim) nichts unversucht, nach dem Aus der Buslinie 132 wieder ein besseres Nahverkehrsangebot mit Direktverbindung zur Innenstadt zu bekommen. Im Mobilitätsausschuss blitzte ihr Anliegen in dieser Woche allerdings erneut ab. Mindestens Geduld ist gefragt.

Wim-Vorsitzender Wolfgang Budde hielt noch einmal ein flammendes Plädoyer für die Wiedereinführung der Direktverbindung. „Abgehängt“ fühle man sich, „die Anschlüsse funktionieren fast nie“ auf der neuen Linie 134. Durch den Ein-Stunden-Takt entstünden unzumutbare Wartezeiten an den Umstiegspunkten in Saarn.

Stadtverwaltung will an der neuen Linie 134 festhalten

Der städtische Verkehrsplaner Roland Jansen machte klar, dass die Stadtverwaltung dennoch vorschlägt, die Linie 134 beizubehalten, das Angebot sei bedarfsgerecht. Man könne zur Hauptverkehrszeit zwischen 6.30 und 19 Uhr zwischen Mintard und Broich wohl alle 30 Minuten fahren, das würde aber circa 115 000 Euro mehr kosten.

MVG-Verkehrsplaner Peter Schwarz erntete für seine Aussage, dass aus Sicht des Verkehrsbetriebes die Umstiegsbeziehungen in Saarn mit der Buslinie 133 „recht gut klappen“, beißenden Spott von MBI-Verkehrspolitiker Gerd-Wilhelm Scholl: „Man sollte den MVG-Verantwortlichen mal empfehlen, mit den eigenen Fahrzeugen zu fahren, dann würden sie ihre Monatstickets sofort wieder zurückgeben.“

MBI und WIR scheitern mit ihren Anträgen

Scholl und Ratsherr Cevat Bicici (Wir aus Mülheim) scheiterten mit ihren Anträgen zur Wiedereinführung einer Buslinie 132. Das Mintarder Anliegen, den 132er wiederzubekommen, berührt auch die Interessen der ÖPNV-Nutzer im Rumbachtal. Es ist davon auszugehen, dass das Thema wieder aufgegriffen wird, wenn das Verkehrsdezernat im März, so ist es angekündigt, den Entwurf für einen neuen Nahverkehrsplan in die politische Debatte einbringt.

Auch die Grünen signalisierten, dass sie was für die Mintarder tun wollen, aber den 132er mindestens nicht mehr am Kassenberg entlangfahren sehen wollen. Dort seien schon genug Busse unterwegs, so Axel Hercher. Verkehrsplaner Jansen forderte Deckungsvorschläge, sollte die Politik das Angebot für Mintard wieder ausweiten wollen. MBI-Mann Scholl sieht da was: „Sie sollten mal das Netz abfahren! Der 130er und der 128er fahren leer durch Mülheim, der 134er fährt sonntags ins Gewerbegebiet am Hafen, wo gar nicht gearbeitet wird.“