Mülheim. . Unter dem Motto „Feiern statt Reihern“ gibt es beim Karnevalszugs eine alkohol- und tabakfreie Zone. Areal ist für alle Jecken zugänglich.
- Vorbildliches Feiern in der fünfen Jahreszeit soll Kindern dort vorgelebt werden
- Rund um das Areal auf dem Rathausmarkt wird es keine Kontrollen und Zäune geben
- Veranstalter bauen vor Ort auf Gespräche und Verständnis
Die Tage des Straßenkarnevals liegen vor der Tür. Das heißt: Hunderte Menschen werden wieder im Freien ausgelassen feiern. Dazu gehören bei vielen neben der richtigen Feierstimmung auch Spaß und gute Laune – oftmals aber auch Alkohol. Wer hingegen auf Schnaps und Co. verzichten möchte, ist in der familienfreundlichen Zone des Arbeitskreises Suchtvorbeugung an Rosenmontag herzlich willkommen. Sie läuft unter dem Motto „Feiern statt Reihern.“ Hier soll vor allem den kleinen Karnevalisten vorbildliches Feiern in der fünften Jahreszeit vorgelebt werden.
„An Karneval, besonders an Rosenmontag, ist Alkohol in der Öffentlichkeit an fast jeder Stelle präsent. Das ist besonders für Kinder und Jugendliche nicht von Vorteil“, berichtet Norbert Kathagen, Referent für Suchprävention und Mitwirkender der Aktion. „Erwachsene geben hier oft ein schlechtes Vorbild ab.“ Aus diesem Grund hat der Arbeitskreis Suchtvorbeugung der kommunalen Gesundheitskonferenz in Mülheim zur Karnevalszeit die Aktionswoche „Feiern statt Reihern“ ins Leben gerufen. Dabei wird es während des Rosenmontagsumzugs am 27. Februar ab circa 13 Uhr erstmals eine familienfreundliche Zone geben – ohne Alkohol- und Tabakkonsum. „Damit betreten wir absolutes Neuland“, so Kathagen. „Doch wir finden, dass die Idee es wert ist, ausprobiert zu werden, auch wenn sie vielleicht nicht alle Karnevalisten erfreuen wird.“
Keine Zäune und Kontrollen
Rund um den leerstehenden Kiosk auf dem Rathausmarkt wird das Areal mit Hinweisschildern gekennzeichnet sein. „Die Zone ist ein öffentliches Angebot. Aus diesem Grund wird es keine Kontrollen und Zäune geben“, so der Referent. „Wir bauen vor Ort auf Gespräche und Verständnis der Jecken. So wollen wir auch mögliche Provokationen vermeiden.“
Der Mitinitiator wünscht sich, dass die Aktion von Familien mit Kleinkindern gut angenommen wird. „Für sie ist es an Rosenmontag häufig schwierig an einer Stelle des Zuges ruhig Kamelle zu fangen, ohne von alkoholisierten Menschen umgeben zu sein.“ Mit dem Angebot soll dies nun möglich gemacht werden. „Feiern ohne Alkohol und Tabak, das ist es, was wir den kleinen Karnevalisten zeigen wollen.“
Wenig Alkoholvergiftungen bei Jugendlichen
Doch mit der Aktion soll laut Kathagen nicht der Anschein erweckt werden, dass es ein komplettes öffentliches Verbot von Alkohol und Tabak geben soll. „Wir möchten den Zug nicht trocken legen“, berichtet er. Doch es wäre sicher für alle Beteiligten schön, wenn jeder darauf achten würde, dass das Ganze nicht zu Leichtsinn und verantwortungslosem Verhalten führe. In Mülheim habe es mit Alkoholvergiftungen bislang immerhin weniger Probleme als in anderen Städten gegeben, so Kathagen. „Das soll auch so bleiben.“
>>> Weitere öffentliche Aktionen von „Feiern statt Reihern“
Infoabend zum Thema „Pubertät trifft Alkohol - Was können Eltern tun?“ am Dienstag, 21. Februar, um 19 Uhr, in der Willy-Brandt-Gesamtschule, Oberhausener Straße 208.
Informationsveranstaltung zu dem Thema „Unabhängig bleiben – Suchtvorbeugung im Alter“ am Dienstag, 28. Februar, um 15.30 Uhr, im Styrumer Treff, Rosenkamp 3.