Mülheim. . Hygiene-Beraterinnen oder von Eltern bezahlte Reinigungskräfte könnten eine Lösung sein. Offiziell werden die Toiletten nur ein Mal am Tag geputzt.
Was ihr Sohn ihr von der Schule berichtet, löst bei Vera Dhonau enormen Ärger aus. Die Schultoiletten der Grundschule seien enorm verschmutzt. „Abgewickelte Klopapierrollen und Toiletten, auf denen der Spülknopf nicht genutzt wird, gehören zur Tagesordnung“, schreibt Dhonau. Waschbecken würden als Toilette genutzt. Wände der Toilettenräume seien schon mal mit Kot beschmiert worden. „Die meisten Kinder vermeiden es, in der Schule zur Toilette zu gehen“, berichtet sie.
In der Grundschule am Oemberg, dort, wo es diese Verschmutzung geben soll, sieht man die Lage weniger dramatisch. „Wir haben hier Gott sei Dank wenig grobe Verschmutzungen“, sagt Schulleiterin Gabriele Romango. An der Grundschule werden die Toiletten ein mal am Tag gesäubert. „Wenn es einmal zu einer groben Verschmutzung kommt, dann sprechen wir das in den Klassen an“, erläutert die Schulleiterin. „Und wir finden eigentlich immer heraus, wer es war.“
Zwei Mülheimer Schulen gehen Sonderweg
Die Probleme mit verschmutzten Toiletten sind nicht neu und kommen an vielen Schule vor. In Mülheim haben sich aber zwei Schulen entschieden, neue Wege zu gehen. Die Gustav-Heinemann-Gesamtschule setzt auf Hygieneberaterinnen. Die notieren, wer die Sanitäranlagen benutzt und beraten die Schüler in Sachen Sauberkeit. Bezahlt werden sie vom Förderverein der Schule. „Für uns wäre das nichts“, sagt Oemberg-Schulleiterin Romango. „Die Kinder müssen auch ihre Privatsphäre haben.“
Ein ähnliches Konzept gibt es im Schulzentrum Heißen. „Unsere Toiletten sind inzwischen extrem sauber“, berichtet Sigrun Leistritz, Schulleiterin des Gymnasiums Heißen. Zwischen 8 und 13 Uhr ist eine Reinigungskraft vor Ort. „Frau Becker kümmert sich hervorragend um die Toiletten und hat ein gutes Verhältnis zu den Schülern“, so Leistritz. Bezahlt wird die Reinigungskraft von den Eltern. Leistritz gesteht, dass sie zunächst skeptisch war. „Die Kosten liegen pro Schüler bei einem Euro im Monat. „Die Eltern sind froh und sagen, dass sie den Euro gerne bezahlen. Aus unserer Sicht hat sich das System bewährt.“
Der Stadt sind diese Regelungen nicht bekannt. „Grundsätzlich werden die Schultoiletten ein Mal am Tag gereinigt“, so Stadtbrecher Volker Wiebels.