Mülheim. . Die MBI sind mit ihrem Antrag gescheitert, die Durchfahrt an der Schollen- und Ruhrstraße zumindest teilweise wieder freizugeben.
- Die MBI sind mit ihrem Antrag gescheitert, die Durchfahrt an der Schollen- und Ruhrstraße zumindest teilweise wieder freizugeben
- Einzelne Händler hatten einen Umsatzrückgang von bis zu 50 Prozent durch die „Netzsperre“ beklagt
- Außer der FDP stützen andere Fraktionen die Vorgehensweise der Bauverwaltung: Die Durchfahrt bleibt dicht
Die Mülheimer Bürgerinitiativen (MBI) sind mit ihrem Antrag gescheitert, die im Zuge des Kaufhof-Abrisses verhängte Durchfahrtsperre an der Schollen- und Ruhrstraße wenn nicht ganz, dann zumindest teilweise aufzuheben. Nur die FDP stützte das Ansinnen.
In Anlehnung an die Beschwerde von 18 Gewerbetreibenden, die durch die Sperrung eine Umsatzeinbuße von angeblich bis zu 50 Prozent beklagt hatten, wollten die MBI nun mindestens die Fahrtrichtung von Nord nach Süd, von der Friedrich-Ebert- Richtung Leineweberstraße, wieder freigegeben sehen. Eine weitere Sperrung für die gesamte Zeit, die der Bau des neuen Stadtquartiers Schloßstraße beanspruche, so MBI-Fraktionssprecher Lothar Reinhard, könne sich für einzelne Händler in der City gar zur Existenzbedrohung auswachsen. Der Einzelhandel sei durch die ohnehin schon umständliche Verkehrsführung und andere Baustellen belastet. Christian Mangen (FDP) mahnte an, „die Sorgen und Nöte der Händler ernstzunehmen“.
MBI und FDP konnten sich nicht durchsetzen
Die Sperrung von Schollen- und Ruhrstraße ist laut Reinhard „nicht alternativlos“. Das geräumte Kaufhof-Areal sei groß genug, um etwa dort Baumaterialien zu lagern. Wenn tatsächlich mal viel Trubel auf der Baustelle sei, könne man die Route ja zwischenzeitlich für Stunden oder Tage sperren. Reinhard erinnerte an den Abriss des Neckermann-Gebäudes und die Neubebauung samt Sparkassen-Zentrale. Seinerzeit sei man ohne Sperrung ausgekommen.
Innenstadtbeirat hatte der Regelung zugestimmt
MBI und FDP prallten ab an ihren Kollegen im Planungsausschuss. Dieter Wiechering (SPD) und Jochen Hartmann (BAMH) verwiesen darauf, dass nach wie vor alle Parkplätze in der Innenstadt erreichbar seien. Die Kritik der Händler, baustellenbedingt massive Umsatzeinbußen zu haben, sei „sehr an den Haaren herbeigezogen“, befand Wiechering. Hartmann wies darauf hin, dass von den klagenden Händler einige gar nicht aus dem Nahbereich der Schollenstraße stammten. Außerdem stehe der Innenstadtbeirat, in dem auch die Werbegemeinschaft Innenstadt als Vereinigung der Händler sitze, einstimmig zur bestehenden Regelung. Laut Baudezernent Peter Vermeulen sind lediglich einige Ampelschaltungen zu optimieren.
Tiefbauamtsleiter Horst Chluba verteidigte die „Netzsperre“ als zweckmäßig, der Verkehr ringsum habe sich „eigentlich ganz gut eingespielt“, ein ständiger Wechsel zwischen Sperrung und Freigabe führe nur zu Verunsicherung.