Mülheim. . Zum 25-Jährigen lässt RWW die Aquarius-Ausstellung weiterentwickeln.Die Objekte versetzen den Betrachter unterbewusst in ein anderes Zeitalter.
- Zum 25. Geburtstag schenkt RWW seinem Styrumer Wasserturm neue Exponate für die Ausstellung
- Hinzugekommen sind großformatige Fotos, Bildschirme und LED-Tafeln auf mehreren Etagen
- Inhaltlich geht es heute wie damals ums Thema Trinkwassergewinnung - und Aufbereitung
Ein Museum muss sich immer wieder neu erfinden. „Es ist ein stetiger Prozess“, weiß Andreas Macat, Leiter des Aquarius, das von der RWW betrieben wird. Zum 25. Geburtstag schenkte RWW seinem Styrumer Wasserturm neue Exponate für die Ausstellung im Inneren. Das Multimedia-Konzept wurde weiterentwickelt und inhaltlich neu gefasst.
Jeder Schüler in Mülheim besucht mindestens einmal in seiner Schullaufbahn das Aquarius Wassermuseum. Unzählige umarmten die große Weltkugel, schauten sich die Trinkwasser-Aufbereitungsstation an oder radelten auf dem Ruhrmobil. Inhaltlich geht es heute wie damals ums Thema Trinkwassergewinnung - und Aufbereitung, Ökologie und Wasserversorgung. Nur die Vermittlung änderte sich im Laufe der Zeit, weiß der Architekt Prof. Hans-Hermann Hofstadt. Zusammen mit einem weiteren Architekten, einem Künstler und Medienakteuren entwickelte er vor 25 Jahren die Aquarius-Ausstellung. „Mein Baby“, nennt der gebürtige Styrumer daher die Schau.
Interaktives Mitmachen
Im Laufe der Jahre wurde die Ausstellung einige Male erneuert. Im Jubiläumsjahr sollte aber einiges umgestaltet werden. Seinem „Baby“ ein neues Gesicht verleihen? Da ließ sich Hans-Hermann Hofstadt nicht lange bitten. „Heute betrachtet ein junger Besucher die Ausstellung anders als vor 25 Jahren“, ist er sich sicher. Mittlerweile zählen vor allem die bewegten Bilder, das interaktive Mitmachen. Dabei geht es vor allem darum, Gefühle anzusprechen. Und so blicken die Besucher gleich zu Beginn der Ausstellung auf einen Kontrast: Neben einem großformatigen Bild, das einen Sonnenaufgang am Ruhrufer zeigt, hängt ein LED-Bildschirm an der Decke, der blaues Licht wirft, das Wort „Wasser“ fließt in verschiedenen Sprachen über das Bild. Die Farben vermitteln das Gefühl der Frische – Eigenschaften des Wassers. „Hier wird man auf das Thema eingestimmt“, sagt Hofstadt.
Investiert hat RWW einen fünfstelligen Betrag
Hinzugekommen sind großformatige Fotos, Bildschirme und LED-Tafeln auf mehreren Etagen. „Auch die Software, die dahintersteckt, haben wir erneuert“, sagt Macat. Etwa anderthalb Jahre habe es von der Konzeption bis zur Umsetzung gedauert. „Investiert hat RWW dafür einen fünfstelligen Betrag.“
Eine Etage darüber geht es ins Wasserlabor. Dort halbierten die Ausstellungsmacher eine der beiden Säulen, an denen es um die chemische Zusammensetzung und Aufbereitung von Wasser geht. Das Material, das dabei übrig blieb, verarbeiteten sie zu einer neuen Vitrine, die mit einem Rand aus Messing verstärkt ist. „Das versetzt den Betrachter unterbewusst in ein anderes Zeitalter“, sagt Hofstadt. Geschichte trifft auf Moderne: Gleich gegenüber ist ein Bildschirm in den Tisch eingefasst. Einmal angetippt, zeigt ein neuer Zeichentrickfilm, wie Antoine Lavoisier die Formel H2O entdeckte. „Hier können Familien an einem Quiz teilnehmen und das Gesehene gleich testen“, sagt Andreas Macat. Eine Chipkarte, die an jeder Station eingesteckt wird, speichert alles Erlebte. „So können Familien, die sich nicht alles anschauen konnten, beim nächsten Mal weitermachen, wo sie aufgehört haben.“