Mülheim. . Erhebliche brandschutztechnische Mängel sind an der VHS festgestellt worden. Jetzt geht es darum, die Sperrung weiterer Räume zu verhindern.
Fast drei Jahre wurde um die Zukunft der VHS gerungen und gestritten, bis hin zum Abriss reichten die Überlegungen und Vorschläge. Das ist nun Geschichte. In zwei Bauabschnitten will die Stadt das Gebäude, das unter Denkmalschutz steht und erhebliche bauliche Mängel aufweist, sanieren. In einem ersten Schritt sollen bis Mitte des Jahres gravierende Defizite im Brandschutz behoben werden.
Gut eine Million Euro wird die Stadt dafür investieren müssen. Der Immobilien-Service der Stadt ist als Gebäudeeigentümer verpflichtet, die bei Brandschaubegehungen festgestellten Mängel zügig zu beseitigen. „Es geht darum“, so Frank Buchwald, Leiter des städtischen Immobilien-Service, „die Sperrung weiterer Gebäudeteile zu verhindern.“ Wegen eines fehlenden zweiten Rettungsweges stehen bereits der größte Schulungsraum und zwei Büroräume nicht mehr für Besucher und Mitarbeiter zur Verfügung. Auch wurden wegen des unzureichenden Brandschutzes Veranstaltungen, die eine größere Besucherzahl erwarten ließen, in jüngster Zeit abgesagt.
Fluchtwege freigeräumt
Rettungs- und Fluchtwege hat man inzwischen freigeräumt, weitere Maßnahmen seien aber hier noch erforderlich, heißt es. Im Außenbereich muss ein zweiter Treppenturm als Rettungsweg installiert werden, damit der große Schulungsraum wieder genutzt werden kann. „Wir werden dazu einen Geräteturm aufstellen, den wir von einer Schule haben und dort nicht mehr benötigen“, sagt Frank Buchwald. Brandmeldeanlagen werden installiert, die Fluchtwegbeleuchtungen verbessert, die Lüftungsanlagen umgerüstet.
Europaweite Ausschreibung
Der zweite Bauabschnitt, so die Planung des Immobilien-Service, soll dann ab 2019 erfolgen und steht unter dem Thema „VHS 2020“. „Gemeinsam mit der VHS-Leitung und Planern werden wir dann ermitteln, was eine VHS heutzutage für Ansprüche hat, welche Räumlichkeiten nötig sind, um das Haus aus den 70er Jahren auf den neuesten Stand zu bringen“, sagt Buchwald. Zur Umsetzung wird eine europaweite Ausschreibung erfolgen.
Eine Verlagerung der VHS, wie sie von der Stadtverwaltung und Teilen der Politik eine Zeit lang gewünscht war, steht nicht mehr zur Debatte. Eine passende zentrale und vor allem auch finanzierbare Unterkunft wurde nicht gefunden. Die Unterbringung der VHS im neuen Schloßstraßen-Quartier hatte sich recht schnell zerschlagen, auch aus Kostengründen.
Gesamtkosten noch unklar
Der Streit in der Vergangenheit – unter anderem hatte sich eine Bürgerinitiative zum Erhalt der VHS am jetzigen Standort gegründet – drehte sich vielfach auch um die Kosten. Die Stadtverwaltung hatte je nach Sanierungsumfang von vier bis 16 Millionen Euro gesprochen und sich auf Experten berufen. Die Initiative hatte die hohen Werte stets bezweifelt. „Welche finanziellen Mittel“, so Buchwald, „wir für den zweiten Bauabschnitt letztlich aufwenden müssen, lässt sich jetzt noch nicht sagen.“ Auch der bislang nicht einkalkulierte Denkmalschutz müsse dabei berücksichtigt werden.