Mülheim. . Bei ihrem Tourauftakt begeistert „Oonagh“ mit zauberhaften Klängen das Publikum in der Mülheimer Stadthalle. Auch die neuen Lieder überzeugten.

Laute Trommelschläge pochen durch die Stadthalle. Noch ist es dunkel auf der Bühne. Aus der linken Ecke taucht eine Frau auf. Barfuß und verhüllt durch einen schwarzen Mantel betritt sie das Parkett. Mit dem nächsten Trommelschlag fällt die Kapuze und „Oonagh“ beginnt zu singen. Durch eine für viele Ohren wohl fremde Sprache und die Klänge einer Blockflöte entsteht auf der Bühne eine ganz eigene Welt.

Verhüllt in einen schwarzen Mantel kam Sängerin „Oonagh“ am Anfang ihrer Show auf die Bühne.
Verhüllt in einen schwarzen Mantel kam Sängerin „Oonagh“ am Anfang ihrer Show auf die Bühne. © Michael Dahlke

„Wir werden heute Abend eine märchenhafte Zeit zusammen erleben“, begrüßt die Sängerin nach ihrem ersten Lied unter lautem Jubel das Publikum. Die Aufregung ist der 26-Jährigen anzumerken, schließlich hat ihre neue Show „Märchen enden gut“ an diesem Abend Premiere.

Zwei Götter erschaffen ihre eigene Welt

In einem weiß-grünen Kleid und mit einem strahlenden Lächeln auf den Lippen performt sie zusammen mit ihrer fünfköpfigen Band die Songs ihres alten und neuen Albums. Im Hintergrund sind drei große Bilderrahmen die Leinwand für passende Bilder.

Die Lieder erzählen zauberhafte Geschichten. Da sind zum Beispiel zwei Götter, die sich zusammen ihre ganz eigene Welt erschaffen und ein mysteriöser „Wächter vor dem Tor“. Viele Refrains in elbischer Sprache machen die Illusion perfekt. Als ungeübter Hörer freut man sich dennoch, die Strophen dank deutscher Sprache wieder zu verstehen.

Akustikversion lässt Stimme strahlen

Beim Song „Gäa“ begann die Sängerin „Oonagh“ zunächst wesentlich ruhiger, als bei ihren anderen Liedern.
Beim Song „Gäa“ begann die Sängerin „Oonagh“ zunächst wesentlich ruhiger, als bei ihren anderen Liedern. © Michael Dahlke

Ihren bekannten Song „Gäa“ singt die Künstlerin zunächst in einer akustischen Version, nur mit Gitarre. Zum ersten Mal an diesem Abend hört man ihre schöne Stimme ganz klar und unbearbeitet. Bisher hatte der Hall sie oft sehr weich gezeichnet und teilweise verschluckt. Noch einige Akustikversionen mehr hätten die Show in dieser Hinsicht bereichert. Aber auch so sind die Zuschauer mehr als begeistert. Nur auf elbisch laut mitzusingen, trauen sich die meisten noch nicht.

Die neuen Lieder zeichnen sich besonders durch den sehr mittelalterlichen Klang aus. Als die Sängerin auch noch zur Drehleier greift, fühlt man sich fast wie bei einem Volksfest auf einem alten Marktplatz.

Zum Schluss gibt es Standing Ovations

Nach der Pause geht es in einem schwarzen Kleid und einigen nachdenklicheren Nummern wie dem Lied der „Nachtigall“ weiter. Eine Windmaschine und Rosenblätter dürfen in der Märchenwelt natürlich auch nicht fehlen.

Bei den letzten Liedern der Show hält es niemanden mehr auf den Sitzen. Die Stimmung, die sich im Applaus nach jedem Lied angedeutet hatte, springt jetzt endgültig auf das Publikum über. Und beim Song-Medley am Ende klappt dann sogar das Mitsingen.