Mülheim. . Unter anderem die Geschichte des Ausflugsverkehr auf der Ruhr ist 2017 Thema des Stadtarchivs wie ein Rückblick auf die Historie der Apotheken.
- Die Reihe zur Mülheimer Stadtgeschichte hat sich zu einem Flaggschiff des Stadtarchivs entwickelt
- Spannende Themen, locker aufbereitet, beleuchten das gesellschaftliche Leben in Mülheims Vergangenheit
- Die Geschichte der Weißen Flotte auf der Ruhr ist ein Thema mit Ausstellung in diesem Jahr
„Die Reihe zur Mülheimer Stadtgeschichte hat sich zu einem Flaggschiff unserer Veranstaltungsarbeit entwickelt“, betonte Stadtarchiv-Leiter Dr. Kai Rawe kürzlich im Kulturausschuss: „Wir haben es geschafft, unser Archiv für die Stadtgesellschaft zu öffnen.“ Auch im Jahr 2017 setzen Stadtarchiv und Geschichtsverein ihre bewährte Kooperation fort und präsentieren erneut gemeinsam die Reihe zur Mülheimer Geschichte. Spannende Themen, locker aufbereitet, beleuchten viele Aspekte gesellschaftlichen Lebens in Mülheims Vergangenheit.
„Über das Ende der deutschen Steinkohlenförderung hinausgedacht“, heißt es am Dienstag, 28. Februar, wenn Dr. Michael Farrenkopf vom Deutschen Bergbau-Museum in Bochum über das Aus des fürs Revier einst wichtigen Wirtschaftszweiges referiert.
Historisches und Humoriges
Dagegen ist die Weiße Flotte aus Mülheim seit 1927 nicht mehr wegzudenken. Historisches und Humoriges aus 90 Jahren Ausflugsverkehr auf der Ruhr weiß Dr. Kai Rawe am 16. März frei nach dem Lied „Nimm’ mich mit, Kapitän, auf die Reise“ zu berichten. Nostalgie pur ist bei der Ausstellung mit historischen Fotos zur Weißen Flotte angesagt, die ab 1. Juli im Stadtarchiv zu sehen sein wird.
Vom Wasser geht’s unter die Erde, genauer in ein Bodengrab auf dem Gelände der St. Laurentius-Kirche, wenn Ernst Haiger am 27. April über adelige Erbbegräbnisse in der Kirche im 17. und 18. Jahrhundert spricht.
Einrichtungen für Gesundheit und Hygiene
Die große Anzahl von Apotheken in der Innenstadt ist heute noch auffällig. Dass Mülheim bereits in den Jahren kurz vor dem Ersten Weltkrieg mit Apotheken und Drogerien besser als andere Städte bestückt war, wird beim Vortrag von Prof. Dr. Horst A. Wessel aus Hilden deutlich. Am 11. Mai beleuchtet er die Einrichtungen für Gesundheit und Hygiene in Mülheim um 1910.
Die Erinnerung an die preußische Prinzessin Luise ist in Mülheim auch heute noch präsent. Dagegen weiß kaum jemand, dass der preußische Ministerpräsident Otto von Bismarck auf zwei Passionsbildern in der Christuskirche von Gelsenkirchen-Bismarck porträtiert worden ist. In seinem Bildvortrag spürt Dr. Thomas Parent aus Dortmund am 8. Juni den Zeugnissen preußischer Geschichte an Rhein und Ruhr nach.
Nachhaltige Spuren hinterlassen
Einen Rückblick in eine dunkle Zeit deutscher Geschichte unternimmt Prof. Dr. Alfons Kenkmann von der Universität Leipzig am 7. September. Er berichtet von den „Edelweißpiraten“ – junge Rebellen an Rhein und Ruhr – die damals den Nationalsozialisten die Stirn boten und gegen die Hitlerjugend opponierten. Auch der nächste Beitrag setzt sich mit der NS-Zeit auseinander. Über die Verfolgung von Homosexuellen in Duisburg, Mülheim und Essen in den Jahren 1933 bis 1945 spricht Dr. Jürgen Müller, NS-Dokumentationszentrum Köln, am 12. Oktober.
Mit vielen Arbeiten im öffentlichen Raum hat der Mülheimer Künstler Daniel Traub eine nachhaltige Spur hinterlassen. Der Triebfeder und dem Leitthema für sein Schaffen geht dessen Sohn Dr. Hartmut Traub bei seinem Vortrag am 23. November nach unter der Fragestellung „Die Idylle im künstlerischen Werk Daniel Traubs - Ein humanistischer Kritizismus?“
Neben Kunst bereichern auch historische Gartenanlagen und Grünflächen das Stadtbild. Auf bürgerschaftliches Engagement und den Mülheimer Verschönerungsverein geht Erich Bocklenberg bei seinem Vortrag am 7. Dezember ein.