Mülheim. . 142 Naturfreunde beteiligten sich diesmal an der einstündigen Aktion: In 102 Gärten wurden 2395 Vögel erfasst.

142 Vogelfreunde haben an der diesjährigen Stunde der Wintervögel teilgenommen, einer Aktion des Naturschutzbundes Nabu. Dabei kann jeder mitmachen und eine Stunde lang die Vögel in seinem Garten zählen. Die Zahl der Teilnehmer hat im Laufe der vergangenen Jahre zugenommen. Vor fünf Jahren waren es nur 82 Zähler.

In Mülheim wurden in diesem Jahr in 102 Gärten 2395 Vögel gezählt. Zum ersten Mal hat die Amsel seit Beginn der Wintervogel-Zählung des Nabu vor sechs Jahren in Mülheim wieder den ersten Platz erobert und die Kohl- und Blaumeise von den Spitzenpositionen verdrängt. Dabei flatterte die Amsel mit 325 Sichtungen auf Platz 1, gefolgt von der Kohlmeise (276) und der Ringeltaube (237). Die Blaumeise stürzte zu Beginn des Jahres 2017 auf Rang vier ab.

Eisvogel fühlt sich wohl an der Ruhr

Nachdem die Amsel in den vergangenen Jahren weniger vertreten war, steigt ihre Population in diesem Jahr wieder erstmals an. Grund dafür war eine wieder aufgetretene Usutu-Viruserkrankung. „Wir haben zwar auch hier erkrankte Vögel beobachtet. Aber das Amselsterben ist in Essen und Mülheim ausgeblieben“, berichtet Elke Brandt, stellvertretende Vorsitzende des für Essen und Mülheim zuständigen Regionalverbandes Nabu-Ruhr. So zählten die Vogelfreunde in diesem Jahr rund 38 Prozent mehr Amseln als im Vorjahr. „Die Amsel hat sich erholt. Sie hat genug Puffer, um Bestandsschwankungen zu verkraften“, sagt Vogelbeobachterin Brandt. „Sie brütet dann eben noch mal.“

Gartenbaumläufer nur ein Mal gesichtet

Einen großen Sprung machte auch die Ringeltaube. In 2016 mit 113 Sichtungen noch auf Platz 6 erreichte sie in diesem Jahr 81 Prozent mehr. Entlang der Ruhr fühlt sich auch der Eisvogel wohl: „Dort hat sich der Lebensraum und die Wasserqualität verbessert“, so Elke Brandt. In 2016 wurde er gar nicht gesichtet, 2017 immerhin bereits vier Mal.

Auf dem letzten Platz findet sich der Gartenbaumläufer wieder. Er wurde nur ein Mal vor der Terrassentür gesichtet. Genau wie Sperber, Uhu oder Schwarzspecht.