Mülheim. . Jahr für Jahr soll es einen Schwerpunkt im Bereich Sport geben. Ging es im vergangenen Jahr um „Sporträume“, stehen 2017 die Laufstrecken an.
- Mülheimer Sportbund und Mülheimer Sportservice gestalten mit Partnern Sportentwicklungsplan
- Das „Perspektivkonzept Fußball“ soll noch in diesem Jahr abgeschlossen sein, Leichtathletik folgt
- Neben dem Vereinssport wird viel Individual-Sport getrieben, für den ebenfalls Platz da sein muss
Was braucht eine Stadt, um fit für den Sport zu sein? Auf diese Frage fanden Verantwortliche von Mülheimer Sportbund (MSB) und Mülheimer Sportservice (MSS) zehn Antworten, die sie mit Partnern jeweils ein Jahr lang zum Schwerpunkt der Sportentwicklungsplanung machen. Im vergangenen Jahr standen so „Sporträume“ im Mittelpunkt, in diesem ist das „Ehrenamt“ zentrales Thema. Rück- und Ausblick vereint nun der Jahresbericht „Sportentwicklung 2016“, der im Februar im Sportausschuss vorgestellt wird.
Keine Angst vorm Schwitzen
Mölmsche haben keine Angst ins Schwitzen zu kommen – das belegt eine „Sportverhaltensbefragung“. Die Sportsoziologen Professor Dr. Horst Hübner und Oliver Wulf von der Bergischen Universität Wuppertal stellten im Jahr 2015 fest: Fast 80 Prozent der zehn- bis achtzigjährigen Mülheimer treiben regelmäßig Sport. Jedoch, heißt es weiter, „mit zunehmendem Alter wird dabei aus dem wettkampforientierten Sport (…) meist eher bewegungsaktive Erholung“. Dabei bevorzugen die Mülheimer „flexible Individualsportarten“, wie Fitness, Radsport und Laufen. Diese Ergebnisse stellten die beiden Forscher im Rahmen des ersten „Sporttalks“ Anfang vergangenen Jahres vor und legten so die wissenschaftliche Grundlage für das Schwerpunktthema 2016, „Sporträume“. Denn, so heißt es im Jahresbericht, es habe sich gezeigt, dass neben dem Vereinssport auch viel Individual-Sport getrieben wird, für den ebenfalls Platz da sein muss.
Der Skatepark ist gut besucht
Neuer Sportraum ist beispielsweise der Skatepark an der Südstraße. Skater und BMX-er aus Mülheim und der Region haben die Fertigstellung im Mai 2016 sehnsüchtig erwartet; sie waren in die Planung der 1500 m² großen Anlage eng eingebunden. Seitdem ist dort viel los: Von einem „regelrechten Boom“ auf die von Trendsport Mülheim – teils mit Partnern – angebotenen Kurse sprechen MSB und MSS.
Dieser Erfolg mag ein Grund dafür sein, warum die „Beteiligung der zukünftigen Nutzer bei Planung und Bau von modernen Sport- und Bewegungsräumen“ zur Regel werden soll. „Unverzichtbar“ nannten die Teilnehmer der Sporttagung 2.0 im vergangenen September dies. Nächste Möglichkeit zum Mitreden gibt es in Styrum, wo der Tennenplatz Von-der-Tann-Straße zum „Sportpark Styrum“ werden soll. Eine erste Infoveranstaltung gab es schon, auf der zahlreiche Wünsche und Ideen genannt wurden. „Der Beteiligungsprozess soll 2017 fortgeführt werden.“
Leichtathletik als Perspektivkonzept
Das „Perspektivkonzept Fußball“ hingegen wird in diesem Jahr abgeschlossen; stattdessen soll „in enger Abstimmung mit der Fachschaft Leichtathletik ein Perspektivkonzept Leichtathletik entwickelt“ werden. Dabei gehe es nicht nur darum, Anlagen durch verbesserte Ausstattungen aufzuwerten, sondern die Sportanlagen insgesamt „einschließlich der Kosten und Umsetzungszeiträume“ in den Blick zu nehmen.
Einfließen in dieses Konzept könnte die Arbeit der AG „Laufstrecken“, die aus der AG „Sporträume“ entstanden ist. Laufsportvereine beteiligten sich intensiv, setzten sich zum Ziel, „drei bis vier geeignete Laufstrecken in Mülheim zu finden und diese zu beschildern und kilometrieren. In einem weiteren Schritt soll geprüft werden, ob eine Strecke sich für eine Beleuchtung nach Duisburger Vorbild eignet.“ Die Arbeit daran läuft.
>>> Förderprogramm für Ausbildung in Vereinen
In den kommenden Monaten soll das „Ehrenamt“ besonders in den Blick genommen werden.
In ihrem Ausblick auf das Geplante nennen MSS und MSB etwa ein „Förderprogramm für die Grundlagenausbildung in den Vereinen“, Ausbildungs- und Fortbildungsangebote für (ehrenamtliche) Übungsleiter und eine Info-Broschüre zu Fördertöpfen.