Mülheim. Die Gesamtschule Saarn präsentiert eine High School-Story. Fast 100 Jugendliche wirken bei Musical-Produktion mit – auf und hinter der Bühne.

  • Seit zehn Jahren findet an der Gesamtschule Saarn in Mülheim Musicalarbeit statt
  • Zum Jubiläum führt die Musical-Truppe jetzt ein witziges High School-Stück auf
  • Fast 100 Schüler sind an der Produktion beteiligt - auf und hinter der Bühne

Generalprobe in der Gesamtschule: Das Licht geht aus, Musik setzt ein. „Wir warnen vor strengen Gerüchen, Pickelsalbe, Macho-Gehabe und Zickenkrieg“, erklärt eine Stimme aus dem Off. Logisch! Denn: „13“ ist ein Musical, das von der Pubertät erzählt. Von Kindern, die plötzlich keine Kinder mehr sind, aber auch noch nicht erwachsen. „Nichts ist mehr, wie es war“, singt Evan, die Hauptfigur, und: „Ich werd’ Mann, wo geht’s hin?“

Macho-Gehabe und Zickenkrieg

Temperamentvoll, witzig, aber auch anrührend geht es zu in dem High School-Stück, das auch schon am Broadway lief. Nun wird es erstmals in einer deutschen Schule gezeigt – in Saarn. Zum 10-jährigen Bestehen der Musicalarbeit an der Gesamtschule haben 96 Schüler zusammen mit den Lehrern Sebastian Klein und Stephanie von der Marwitz das Erfolgsmusical von Jason Robert Brown, Dan Elish und Robert Horn einstudiert.

„Bisher haben wir meist Märchen auf die Bühne gebracht, diesmal ist es ein Stücke, das besonders die Jugendlichen anspricht“, sagt Sebastian Klein. Über den Verlag Musik und Bühne sei man auf das Teenie-Musical aufmerksam geworden: „Wir haben das Libretto bekommen und waren sofort hin und weg.“

Aufführungen und Pläne für 2017/18

Es gibt sechs Aufführungen. Die Premiere am 3. Februar ist ausverkauft, noch Karten gibt es an der Abendkasse für den 4., 10. und 11. Februar um 19.30 Uhr sowie 5. und 12. Februar, um 15 Uhr.

Über 250 Schüler aller Jahrgänge haben in zehn Jahren Musical-Produktion mitgewirkt. In 2017/18 will man „Der kleine Horroladen“ einstudieren.

Worum geht es in „13“? Evan (Joshua Kastner) wird bald 13, da trennen seine Eltern sich und er muss mit seiner Mutter von New York in ein kleines Kaff in Indiana ziehen. Zu seinem bevorstehenden Bar-Mitzwa-Fest möchte er viele andere Jugendliche einladen, so wie es jüdische Tradition ist. Bei der Suche nach neuen Freunden gerät er an Brett (Luca Friedrich), den Star-Footballspieler seiner neuen Schule. Ihm soll er ein Date mit Kendra (Angelina Zander), einem hübschen Cheerleader-Girl verschaffen. Was zunächst auch zu gelingen scheint, doch dann kommt alles anders. . .

Tolle Hauptdarsteller treten auf

Neben tollen Hauptdarstellern, die mit ansteckender Spielfreude und viel schauspielerischem Talent agieren und Songs vortragen, die nicht einfach zu singen sind, beteiligt sich der Chor an der Produktion. Hinzu kommen Jugendliche, die das Bühnenbild geschaffen oder Ton- und Lichttechnik bedienen. Mit dabei sind Schüler aus den Jahrgangsstufen 5, 7, 8, und 11 sowie einige Ehemalige. Seit den Herbstferien haben sie an jedem Wochenende geprobt. „Eine befreundete Band hat zuvor die Musik eingespielt“, berichtet Sebastian Klein. Gedreht haben die Schüler darüber hinaus ein Video, das das Bühnengeschehen ergänzt.

Große Einnahmen erzielt die Musical-Truppe nicht. Allein für das Textbuch musste sie viel Geld an den Verlag schicken, außerdem muss für jede Vorstellung eine Tantieme gezahlt werden. „Was wir am Ende übrig haben, wird in das nächste Musical-Projekt gesteckt“, so Sebastian Klein. Dank sagt das Team Eltern, Kollegen, Förderverein und anderen Unterstützern.

Schule hat den Schwerpunkt Musikförderung

An der Gesamtschule Saarn gibt es seit längerem schon den Schwerpunkt Musikförderung (spezielle Musikklassen pro Jahrgang), und auch die Musicalarbeit ist von Jahr zu Jahr professioneller geworden: Startete man 2007/08 noch mit einer kleinen Holzbühne, acht farbigen Scheinwerfern und vier Funkmikrofonen, so verfügt man heute über eine große Schulbühne mit 56 aktiven Scheinwerfern und einer professionellen Tonanlage. Bei der „13“-Premiere am Freitagabend wollen und werden auch die Schülerinnen und Schüler zeigen, wie profihaft sie ans Werk gehen.