Stadtgebiet. . Das E-Tankstellennetz ist nicht ausgelastet und reicht daher für 232 zugelassene Fahrzeuge aus. Gratis-Parkplätze für E-Pkw gibt es nicht.

  • Die Autoindustrie wünscht sich mehr Ladestationen und kostenfreie Parkplätze für E-Pkw
  • In Mülheim gibt es mit 17 Standorten ein ausreichendes E-Tankstellennetz
  • Ob Gratis-Parkplätze für E-Auto-Fahrer eingerichtet werden, ist bisher offen

Kostenfreie Parkplätze und mehr Ladestationen für Elektro-Pkw wünscht sich die Autoindustrie, denn der Absatz der strombetriebenen Autos lief im vergangenen Jahr trotz Kaufprämie eher schleppend. Gibt es in Mülheim flächendeckend genug öffentliche „Zapfstellen“, hat man kostenlose Parkplätze eingerichtet?

Mit Stromtankstellen ist die Stadt – bezogen auf die Zahl der zugelassenen Elektroautos – derzeit wohl recht gut ausgestattet. „Unser Ladesäulen-Netz ist nicht so ausgelastet, dass wir dringend neue Stationen brauchen“, erklärt Klaus Beisiegel, Referent im Umweltdezernat, und legt folgende Zahlen vor:

232 Elektroautos waren 2016 zuglassen

232 Elektroautos waren 2016 in Mülheim zugelassen und kurvten durch die Stadt (in 2015 waren es noch lediglich 18). Dazu kamen auswärtige E-Mobile, die unter Umständen auch einmal auftankten. Für sie alle gab es 17 öffentliche Zapfstationen im Stadtgebiet, sieben davon in der Innenstadt, die restlichen verteilt in den Stadtteilen. Zwölf der Stromtankstellen wurden im Rahmen einer bundesweiten Förderung von RWE errichtet.

Eine Stromtankstelle bzw. Ladestation für Elektroautos in Mülheim an der Kaiserstraße.
Eine Stromtankstelle bzw. Ladestation für Elektroautos in Mülheim an der Kaiserstraße. © Oliver Müller

Ob ein dichteres Netz öffentlicher E-Tankstellen tatsächlich ein Kaufanreiz für ein strombetriebenes Auto ist, bezweifelt man bei der Stadtverwaltung eher. „E-Autobesitzer laden ihren Wagen meist zuhause oder beim Arbeitgeber auf. Und bei den großen Reichweiten heute müssen sie ja auch gar nicht mehr so oft an die Säule“, sagt Beisiegel.

Gesetzgeber ermöglicht Gratis-Parkplätze

Ein „kleines Argument“ für den Kauf eines E-Fahrzeuges, könne da eher das kostenlose Parken für E-Auto-Besitzer in der Innenstadt sein. „Der Gesetzgeber macht das mittlerweile möglich, in Mülheim gibt es aber bisher keine solchen Parkplätze. Ob wir das einrichten, muss die Politik entscheiden“, berichtet Klaus Beisiegel.

Die Stromtankstellen im Stadtgebiet

Innenstadt:
(alle: Innogy eRoaming, Stecker: 2 x Typ 2 22 kW)

Hans-Böckler-Platz 1h, Forum
Dickswall 12
Hauptbahnhof 2
Bahnstraße 34
Kaiserstraße 8
Bachstraße/Friedrichstraße
Wertgasse 35

Saarn: Düsseldorfer Straße 120 und Am Bühlsbach 16
(Stecker: 2 x Typ 2 22 kW)

Heißen: Paul-Kosmalla-Straße 3 (Stecker: 2 x Typ 2 22 kW)

Styrum: Steinkampstraße 65, (Stecker: 1 x Typ 2 3,7 kW) und
Oberhausener Straße 172 (Stecker: 2 x Typ 2 22 kW)

Broich: Bülowstraße 75 (Stecker: 2 x Typ 2 22 kW)

Eppinghofen/Dümpten: Mellinghofer Straße 165 (Stecker: 2 x Typ 2 22 kW)

Holthausen: Essener Straße 46, (Aldi Süd, Stecker: 1 x CHAdeMO - 20 kW, 1 x Combined Charging, 1 x Typ 2 22 kW, 3 x Schuko)

Folgende theoretische Berechnungen hat man in der Verwaltung aber schon angestellt und in Ausschüssen vorgestellt: Es gibt 1809 bewirtschafteten Stellplätze in der Stadt, jeder Stellplatz wirft durchschnittlich 805,51 Euro ab. Rein rechtlich ergebe sich für den Fall einer Parkgebührenbefreiung für 232 strombetriebene Fahrzeuge eine Mindereinnahme für die Stadt von 3738 Euro – die natürlich steigt, sobald es mehr E-AutoZulassungen gibt.

Apropos Parken: Die Mülheimer Ladesäulen sind häufig durch irgendwelche parkende PKW blockiert und können deshalb nicht angefahren werden. Man will deshalb nun ein allgemeines Parkverbot dort einrichten. Es darf vor Ort nur aufgeladen werden.