Mülheim. . Weil sie bei sportmotorischen Tests die Besten waren, durften 120 Zweitklässler in sieben Sportarten hineinschnuppern.

• Zweitklässler, die bei sportmotorischen Test die Besten waren, kamen zum Tag der Talente
• Sieben Sportvereine stellten sich in der Innogy-Halle dem Nachwuchs vor
• Aktion soll zur Förderung des Mülheimer Spitzensports beitragen

Weil sie spitze in Sport sind, sollen sie für den Spitzensport gewonnen werden. Rund 120 Grundschüler, die beim sportmotorischen Test „Komm-Sport“ zu den Besten gehörten, kamen Freitagvormittag beim zweiten „Tag der Talente“ ins Schwitzen. Sieben Vereine bauten in der Innogy-Halle Stationen auf, an denen die Kinder verschiedene (Leistungs-)Sportarten ausprobieren konnten. Für die Kinder war es eine Anerkennung ihrer Leistungen (und ein schulfreier Freitag), für die Vereine eine Chance, sich dem Nachwuchs vorzustellen.

Über 1300 Kinder, die die zweite Klasse an 20 Mülheimer Grundschulen besuchten, nahmen zwischen September und Dezember 2016 am Projekt „Komm-Sport“ teil. Acht Übungen absolvierten sie dabei, während die Profis genau auf Motorik und Bewegungsabläufe schauten. „Wichtig“ nennt Martina Ellerwald als Geschäftsführerin des Mülheimer Sportservice (MSS) diese Bestandsaufnahme; noch wichtiger sei jedoch, diese Ergebnisse dann auch als Grundlage für die weitere Arbeit zu nehmen.

Der „Tag der Talente“ blickt dabei auf das obere Ende der Rangliste. Die 150 Kinder, die die besten Leistungen erzielt haben, waren eingeladen. Rund 120, schätzt Organisatorin Karoline Kügler vom Mülheimer Sportbund (MSB), sind letztlich gekommen. In sieben Gruppen gehen sie nun von Station zu Station, testen Floorball und Hockey, Tennis und Rudern, Turnen, Badminton und Football.

20 Minuten für jede Sportart

20 Minuten können sie jeweils in die Sportarten hineinschnuppen und „Neues entdecken“. Denn Karoline Kügler, die für die lokale Koordination von „Komm-Sport“ verantwortlich ist, weiß: „Die meisten Kinder, die heute hier sind, sind schon im Sportverein.“ Doch gibt es eben immer Ausnahmen. Karoline Kügler berichtet von einem Kind, das durch den ersten „Tag der Talente“ im Jahr 2015 zu einem Verein fand und dort noch immer aktiv ist. Denn dieser Tag soll erst der Anfang sein: Talentierte Kinder werden laut Karoline Kügler von den Vereinen noch mal eingeladen.

Eben diese persönliche Ansprache hält Stephan Damberger, Sportlehrer an der Erich-Kästner-Schule, für wichtig. Er begleitet an diesem Morgen sieben Kinder von seiner Grundschule, weiß aber von mehr Talenten, die „Spaß an Sport“ haben und in Vereinen gut aufgehoben wären. Allerdings „fehlt vielen die familiäre Unterstützung“. Stephan Damberger ist überzeugt: Diese Kinder muss man da abholen, wo sie sind. Das meint er wortwörtlich: „Sie brauchen Begleitung; dann kommen sie auch zum Verein.“

Aktion ist eine gute Möglichkeit um Vereine vorzustellen

Der persönliche Kontakt zu Übungsleitern und Trainern beim „Tag der Talente“ mag da helfen. Lennert Schmitz, der für den Wassersportverein Mülheim samt Boot und vier Rudergeräten gekommen ist, hält die Aktion für eine gute Möglichkeit, seine Sportart Rudern vorzustellen. „Die Kinder können es antesten“, sagt er mit Blick auf die Ergometer, die – verbunden mit Computer und Fernseher – ein 100-Meter-Rennen ermöglichen. Das kommt prima an, denn man merkt: Die Kinder sind ehrgeizig. Yazn und Julia legen sich etwa mächtig ins Zeug. Sport ist da Wettbewerb und vielleicht ist das ein Grund, warum sich Paulina, Philine und Finja vor allem auf die Sportarten freuen, die sie schon ausüben: Hockey, Tennis und Badminton. Emmanuela hingegen geht unbefangener an die Sache: „Ich habe Lust auf alles!“

>>> Sieben Vereine machten mit

Tag der Talente beteiligt waren: 1. AFC Mülheim Shamrocks (Football), Dümptener Füchse (Floorball), HTC Uhlenhorst (Hockey), KHTC (Tennis), Wassersportverein Mülheim (Rudern), KTV Ruhr-West (Turnen) und VFB GW Mülheim (Badminton). Der Mülheimer Sportförderkreis hat T-Shirts gesponsert.

Im März ist laut Karoline Kügler vom MSB übrigens ein „Move it“-Day geplant. Dann werden die Schüler, die motorisch Nachholbedarf haben, eingeladen.