Mülheim. . Nachhaltige Konzepte zur Weiterentwicklung und Förderung der Mülheimer Kunstszene. Styrum soll zum Kreativ-Quartier werden.

  • Eine bessere Vernetzung und ein Austausch zwischen allen Beteiligten ist geplant
  • Schwerpunkt ist in den nächsten Jahren die Entwicklung des Kreativ-Quartieres Styrum
  • Im Schloß Styrum ist die Einrichtung eines Gastateliers für Stipendiaten vorgesehen

Eine Reihe von zarten Pflänzchen soll die künstlerische Landschaft in der Stadt bereichern. Im Gesamtpaket ist auch eine bessere Vernetzung und ein Austausch zwischen allen Beteiligten geplant, darunter die Künstlerschaft, das Kunstmuseum und der Kulturbetrieb sowie weitere kreative Köpfe, Vereine und Kunstorte in Mülheim. Dazu beitragen sollen neue Konzeptionen im Sinne einer nachhaltigen Kunstförderung. Mit dem Thema beschäftigten sich jetzt die Mitglieder des Kulturausschusses. Dabei wurden die vorgelegten Konzepte einhellig begrüßt.

Stärker soll der Kontakt mit Künstlern in den Nachbarstädten gepflegt werden. Ein Künstler-Stammtisch ist in der sanierten Palette im Kunstmuseum vorgesehen.

Fokus auf die Nachwuchsförderung

Besonders richtet sich der Fokus auf die Nachwuchsförderung. Ein weiterer Schwerpunkt ist in den nächsten Jahren die Entwicklung des Kreativ-Quartieres Styrum – mit den Ankerpunkten Schloß Styrum und seinen Ateliers, dem Aquarius Wassermuseum als großer Anziehungsort und dem geplanten Kunsthaus an der Meißelstraße. Nach dem Auslaufen des Schulbetriebs sollen im Grundschulgebäude Atelierräume für Mülheimer Künstler, eine Gastwohnung und ein Ausstellungsbereich entstehen. Voraussichtlich im Sommer 2019 soll das Kunsthaus an der Meißelstraße fertig sein.

Damit würde dann endlich ein über 20 Jahre lang gehegter Traum der Mülheimer Künstlerschaft wahr. Die neuen Ateliers werden überwiegend an Mitglieder des Vereins „Kunsthaus“ vergeben, der das Gebäude eigenständig betreiben wird. Dort könnten eine Wohnung und auch Ateliers für zwei gastierende Künstler entstehen. Maßgeblich sollen die preiswerten Werkstätten im selbstverwalteten Kunstzentrum zur Kunstförderung beitragen.

Neukonzeption geplant

Vor allem von Schloß Styrum und dem zukünftige Kunsthaus erhofft man sich Synergie-Effekte. Bereits im Januar 2016 hat der Rat beschlossen, das gesamte Ensemble Schloß Styrum mit einer Neukonzeption zu versehen – auch im Hinblick auf das entstehende Kunsthaus. Im Schloß Styrum ist ebenfalls die Einrichtung eines Gastateliers für Stipendiaten vorgesehen.Im Sinne der Nachwuchsförderung soll ein Stipendium für einen jüngeren Künstler ausgelobt werden und eine Einbindung des Nachwuchses in die Jahresausstellung ist gewünscht.

Geprüft werden soll auch die Neu-Ausschreibung der Ateliers im Schloss Styrum. Daniela Grobe (Grüne) regte an, die Künstler, die seit langem ihre Ateliers im Schloss haben, wegen der Neukonzeption nicht im Regen stehen zu lassen. An einer Lösung, dass dort die Mietverträge mit den Künstlern längerfristig abgeschlossen werden können, arbeitet Kulturdezernent Ulrich Ernst. Aktuell müssen sie jährlich verlängert werden.

Das große Vorhaben „Kreativ-Quartier Styrum“ stehe und falle mit dem Förderprogramm „Ecce“ (European Center for creative Economie) des Landes, erläuterte Kulturbetriebsleiter Dirk Schneider. Vorgespräche mit Vertretern von „Ecce“ wurden bereits geführt, Fördermittel werden beantragt, so Schneider: „Sollte es uns aber nicht gelingen, dann müssen wir etwas anderes versuchen. Aber einen Versuch ist es wert.“

>>> Basis für das Wirken der Mülheimer Künstler

Ziel des Vereins „Kunsthaus Mülheim“ ist es, den Mülheimer Künstlern kostengünstigen Atelierraum zur Verfügung zu stellen. Denn ein Arbeitsraum ist entscheidende Existenzgrundlage.

Durch die Einrichtung eines Kunsthauses wäre eine Basis für das Wirken der in Mülheim lebenden Künstler geschaffen. Kontakt: Alexander Voß, 37 19 84, www.kunsthaus-mh.de