Sophie, Marie, Noah oder Jonas: Das sind 2016 die beliebtesten Baby-Vornamen in Mülheim. Standesbeamte beraten die Eltern bei der Namenswahl.
Wenn Sie Claudia, Andrea, Thomas oder Michael heißen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Sie in den Sechziger- oder Siebzigerjahren geboren wurden. Hans und Helgas dagegen sind typisch für die Dreißigerjahre. Heute liegen Sophie oder Marie, Noah oder Jonas im Trend. Das sind die beliebtesten Baby-Vornamen des vergangenen Jahres.
An den Namen der Kinder lassen sich häufig Moden und sogar manches politische Ereignis ablesen. So machte im vergangenen Jahr die kleine Angela Merkel Alhamza großen Wirbel, die in einem Duisburger Flüchtlingsheim zur Welt kam. In Mülheim gab es kaum Auffälligkeiten, weiß Stadtsprecher Volker Wiebels: Kuriose Namen wie Alpacino, Imperial-Purity oder Jaygina-Eilyn, mit denen Eltern in Essen ihren Nachwuchs beglückten, gebe es in Mülheim nicht. „Die meisten Bürger suchen sich unauffällige Namen für ihre Kinder aus.“ Außerdem beraten die Standesbeamten die Eltern bei der Namenswahl, weiß Wiebels. „Bislang mussten wir noch keine kuriosen Vornamen zurückweisen.“ Möchte eine Familie einen ungewöhnlichen Namen anmelden, gehen die Standesbeamten zunächst auf Recherche im Internet oder blättern im Vornamenbuch. Häufiger passiere das bei ausländischen Namen, wo nicht klar sei, welche genaue Bedeutung dieser habe. Schließlich müssen die Beamten auch darauf achten, dass durch die Namenswahl nicht das Kindeswohl gefährdet wird. „Heute ist es allerdings nicht mehr zwingend erforderlich, dass der erste Vorname immer deutlich das Geschlecht anzeigt“, erklärt Wiebels und nennt Beispiele: „Luca, Kim oder der italienische Männervorname Andrea.“
Sophie bleibt Dauerrenner
Bei den Mädchen bleibt in 2016 Sophie der Dauerrenner, der sich schon seit einigen Jahren in den Top-Ten bewegt. Bei den Jungs krabbelte Noah von Platz 7 auf Platz 1 und löst damit Alexander ab, der nun auf Platz 16 gerutscht ist. Jonas konnte die Platzierung auf dem zweiten Rang halten, genau wie Marie bei den Mädchen. Platz 3 belegen Maria und Felix, in 2015 waren Anna und Liam auf Rang 3.
Von den 909 Babys, die in 2016 als kleine Neubürger in Mülheim angemeldet wurden, tragen die meisten (572) nur einen Vornamen. 312 Kinder haben einen zweiten, 24 einen dritten und nur ein Kind mehr als drei Namen.
Vor 80 Jahren, 1936, wurden die meisten Mädchen übrigens Helga, oder Ingrid gerufen. Jungs hörten auf Hans, Günter oder Klaus. 1976 waren es Stefanie oder Christian.