Mülheim. . Jetzt im Januar verzeichnen Fitnesskurse, Lauftreffs und Studios starken Zulauf. Vier Beispiele aus Mülheim und Expertentipps zum Durchhalten...

Öfter mal das Gesäß vom Sofa zu heben, regelmäßig Sport zu treiben, gehört zu den beliebtesten Vorsätzen, die Menschen zum Jahreswechsel fassen. Auch in Mülheim steigt die Aktivitätskurve momentan wieder an. Vier Beispiele:

Tausende in den Kursen

Mehr als 100 Angebote sind im neuen Kursheft des Sportbildungswerkes beim MSB gebündelt, die meisten haben gerade begonnen. „Im Januar ist die Nachfrage stets höher als zum zweiten Halbjahr“, beobachtet Jörg Aling, der pädagogische Leiter. „Wir haben dies auch immer befeuert und dafür geworben, gute Vorsätze umzusetzen.“

Neben bewährten Klassikern wie Wassergymnastik, Tennis oder Spinning würden auch neue Themen aufgegriffen, so Aling, Als aktuelles Beispiel nennt er: „Break your limits“, einen Kurs exklusiv für Frauen, die sich jede Woche mit unterschiedlichsten Geräten und Übungen auspowern wollen.

Zwar laufen die meisten Kurse schon seit der zweiten Januarwoche, aber die Chancen für Einsteiger sind noch relativ gut: „Für jedes Angebot gibt es irgendwo noch einen Platz, nur vielleicht nicht immer zum Wunschtermin.“Wer sich findig durchklickt über sportbildungswerk-nrw.de/muelheim, bekommt sofort angezeigt, ob und wie viele Plätze in den einzelnen Kursen noch frei sind.

Insgesamt nehmen jährlich 3000 bis 4000 Mülheimer an Angeboten des Sportbildungswerkes teil, berichtet Jörg Aling. „Unser Ziel ist, die Leute über Kurse in die Vereine zu bringen. Wenn sie aber in den Clubs nichts Passendes finden, sind halbjährliche Kurse besser, als gar nichts zu machen.“

Sein Tipp, um die individuell geeignete Bewegungsform zu entdecken und Sportmuffel mobil zu machen: zweistündige Schnupperkurse für 15 Euro. Die Gebühr wird später als Gutschein verrechnet.

Einsteiger beim Lauftreff

Jeden Mittwoch um 19 Uhr setzt sich am Forum der Lauftreff von Runners Point in Bewegung. Organisiert wird er von Marcus Kintzel, der das Sportartikelgeschäft in Mülheim sowie in Duisburg führt.

Ein harter Kern von zehn bis 20 Leuten trabt ganzjährig durch die Stadt. „Momentan haben wir aber wieder sehr großen Zulauf“, berichtet Kintzel, „das liegt sicher an den guten Vorsätzen“ – die jedoch erfahrungsgemäß nicht immer weit tragen: „Übers Jahr verliert man den einen oder anderen.“

Sein Tippfür (Wieder-)Einsteiger: „Einen Lauftreff aufsuchen. Es ist einfacher, wenn man einen festen Termin hat.“

Neue Gesichter im Fitness-Studio

Viele neue Gesichter sieht derzeit auch das Team des All-Inclusive-Studios im Forum. „Jedes Jahr im Januar ist bei uns sehr viel los“, berichtet Studioleiter Christoph Schulz, sowohl auf der Fläche als auch in den Kursen. Drei Beweggründe machen nach seiner Erfahrung die Neueinsteiger mobil: „Gewichtsabnahme, Gesundheitsförderung und soziale Kontakte.“

Sein Tipp zum Durchhalten ist: „Gute Betreuung. Man muss sich alle zwei, drei Monate gemeinsam mit dem Trainer hinsetzen, einen Gesundheitscheck machen und neue Etappenziele setzen.“

Zulauf im Sportverein

Brigitte Paashaus (68), Sportwartin beim Styrumer Turnverein, ist selber Triathletin und nach eigener Aussage ihr ganzes Leben lang sportlich im Training. Dass dies längst nicht für alle gilt, weiß sie natürlich auch. „Jetzt im Januar kommen viele neue Leute“. sagt sie, „die meisten bleiben bis zu den Sommerferien, dann folgt ein Riesenloch.“ Im Herbst kämen etliche dann wieder „und wünschen eine Zehnerkarte, im November trudelt es wieder ein bisschen aus“.

Besagte Zehnerkarten bietet der Verein für Nichtmitglieder an, sie kosten 45 Euro, 28 Euro für Kinder und Jugendliche. Damit kann man einen von vielen unterschiedlichen Kursen besuchen, die der Styrumer TV anbietet, vom Showdance bis zur Stuhlgymnastik.

Auch Brigitte Paashaus hat einen Tipp, wie man auf lange Sicht Spaß am Sport behält: „Man sollte alles erst nach fünf oder sechs Trainingseinheiten beurteilen. Der Körper reagiert, aber nicht so schnell, wie wir denken.“