Die Mülheimer Verkehrsgesellschaft und ihr Essener Verbundpartner Evag geben sich gerüstet für einen Wintereinbruch, der mit starkem Schneefall in der Nacht zum Freitag erwartet worden war. Das gaben beide Unternehmen am Donnerstag noch einmal bekannt.

Die Mülheimer Verkehrsgesellschaft und ihr Essener Verbundpartner Evag geben sich gerüstet für einen Wintereinbruch, der mit starkem Schneefall in der Nacht zum Freitag erwartet worden war. Das gaben beide Unternehmen am Donnerstag noch einmal bekannt.

„Winter? Evag und MVG haben sich gerüstet“, ist diese öffentliche Verlautbarung überschrieben. Die Verkehrsbetriebe verweisen darauf, dass sie einen einheitlichen Winterplan haben für die Zeit der widrigen Straßenverhältnisse, in der nach ihrer Beobachtung „Menschen gerne und häufig das Auto stehen lassen und auf Bus und Bahn umsteigen“.

Damit die Gleise befahrbar bleiben und die Oberleitungen eisfrei, werden in Essen und Mülheim durch die Evag und MVG so genannte Schneewachen gefahren. Das funktioniert so: Mehrere Straßenbahnen werden die ganze Nacht im Streckennetz unterwegs sein und die Fahrleitungen eisfrei halten sowie die Weichen und Gleise von der Schneedecke befreien. In Essen sind es vier Straßenbahnen und eine U-Bahn, in Mülheim zwei Straßenbahnen. In beiden Verkehrsbetrieben werden zudem die Dächer der Busse vor ihrer Ausfahrt ins Streckennetz von Schnee befreit.

Trotzdem kann es zu Ausfällen kommen. Zwar sind laut Evag und MVG in über 80 Prozent aller Weichen im Essener und Mülheimer Stadtgebiet Weichenheizungen verbaut, trotzdem könnten Weichen im Winter wegen defekter Steuerungen ausfallen. Denn Split und Salz seien zwar gut für eisfreie Straßen, aber Gift für Motoren und elektrische Bauteile.

Fremdfirmen fürs Schneeräumen

Die Verkehrsbetriebe haben laut eigener Darstellung darüber hinaus Dienstleistungsverträge mit einigen Unternehmen, die im Bedarfsfall ausrücken und die Zugänge zu Bahnhöfen und Haltestellen, bei denen eine Räumpflicht besteht, vom Schnee befreien. Alle außenliegenden Rolltreppen in den Bahnhöfen seien mit Heizungen ausgestattet – dennoch: permanente Feuchtigkeit könne auch hier die sensible Elektronik beeinträchtigen.

Bei den Bussen sind seit September 2011 M+S-Reifen (Matsch und Schnee) im Einsatz. „Für die Sicherheit unserer Fahrgäste gehen wir über die gesetzlichen Vorgaben hinaus. Wir fahren mit unseren Bussen komplett an allen Achsen mit Reifen, die mit M+S-Symbol gekennzeichnet sind, sowie teilweise auch mit dem Bergpiktogramm mit Schneeflocke“, sagt Jörg Walter, der Leiter der Kfz-Werkstätten. „Zudem wechseln wir in unseren Buswerkstätten für den Winter alle Reifen schon bei vier bis fünf Millimetern Profiltiefe aus und nicht erst bei 1,6 Millimetern, wie vom Gesetzgeber vorgeschrieben.“