Wolfgang Hausmann öffnet wieder seinen Bücherschrank und rezitiert nicht nur in der Fünte kurze, aber große Meisterwerke der Literatur.
- Wolfgang Hausmann liest von Goethe über Wilhelm Busch bis zu Joachim Ringelnatz und Eugen Roth.
- Der Rezitator bringt seinem Publikum Dichter und ihre Werke nahe, die uns heute noch viel zu sagen haben
- Lutz Görner und Oliver Steller sind die Vorbilder, die ihn zum Rezitieren inspirierten.
Auch im Zeitalter von Internet, Fernsehen und Facebook haben uns Dichter und Satiriker, wie Heinrich Heine, Kurt Tucholsky, Joachim Ringelnatz, Christian Morgenstern, Eugen Roth, Sarah Kirsch, Eva Strittmatter, Hans Dieter Hüsch, Mascha Kaleko oder Heinz Erhardt etwas zu sagen. Daran ändert aus Sicht des Mülheimer Literaturfreundes und Rezitators Wolfgang Hausmann auch die Tatsache nichts, dass ihre Lyrik, die er respektvoll als „lebendige und bis heute lebenswirksame Gebrauchslyrik“ bezeichnet, zum Teil schon vor vielen Jahrzehnten entstanden ist und ihre Schöpfer selbst längst nicht mehr unter den Lebenden sind.
„Alle Dichter, die ich zum Teil mit musikalischer Begleitung im Heißener Kulturzentrum Fünte, aber auch im Bismarckturm vorstellen werde, haben die einmalige Kunst beherrscht, die elementaren Dinge des Lebens in ganz wenigen und prägnanten Sätzen auszudrücken“, sagt Hausmann. Er selbst fand bereits in den 70er Jahren durch die Oberhausener Kulturfabrik K14 und durch die Inspiration eines Lutz Görner und seines „Zauberlehrlings“ Oliver Steller zur Literaturrezitation.
Poetische Lebenshilfe
Seinen literarischen Reigen 2017 beginnt Hausmann am Freitag, 13. Januar um 19.30 in der Fünte an der Gracht 209 mit dem Gedichtband „Ein Mensch“, geschrieben 1935 vom Journalisten und Schriftsteller Eugen Roth (1895-1976). Wie auch bei seinen anderen Lesungen sind Literaturfreunde mit jeweils 7 Euro mit von der Partie. Weiter geht es in der Fünte am 10. Februar um 19.30 Uhr mit Heinz Erhardts Sammelwerk „Und noch ein Gedicht..“.
An gleicher Stelle zitiert Hausmann den Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe am 3. März um 19.30 Uhr unter anderem mit der Feststellung: „Den lieb’ ich, der das Unmögliche begehrt.“
Musikalisch begleitet von den Bandoneonfreunden Essen kehrt Hausmann am 2. April um 17 Uhr im Krug zur Heimaterde an der Kolumbusstraße 110 mit dem Schriftsteller, Kabarettisten und Maler Joachim Ringelnatz (1883-1934) und seiner „Großstadtlyrik“ zurück ins 20. Jahrhundert.
Lohnenswert ist es auch, am 14. April um 11 Uhr bei einem literarischen Frühstück in der Fünte Wilhelm Busch (1832-1908) und seine Epoche kennenzulernen und dabei zu erfahren, dass Busch weit mehr als nur der Schöpfer von Max und Moritz war.
In einer zunehmend lauten und hecktischen Welt ließ der Schriftsteller und Kabarettist Hanns-Dieter Hüsch, der sich selbst „das schwarze Schaf vom Niederrhein“ nannte, unter anderem mit der Erkenntnis aufhorchen: „In Zimmerlautstärke verändert man die Welt.“ Das lässt sich auch heute hören und beherzigen. Deshalb sorgt Wolfgang Hausmann am 12. Mai um 19.30 in der Fünte für ein Wiederhören, mit dem 1927 geborenen und 2005 verstorbnen Hüsch und seinen liebevollen und bodenständigen Lebensweisheiten.