Mülheim. . Zwei Firmen organisieren den Ausbau. Die Telekom verlegt 93 km Glasfaser und baut 195 Verteiler. Auf der linken Ruhrseite fehlen noch Anschlüsse.
- Zahlreiche Anlieger haben sich im Rathaus über offene Löcher auf Bürgersteigen beschwert
- Die Stadt ist verpflichtet, den Ausbau neuer, schneller Internetverbindungen zuzulassen
- In der aktuellen Frost- und Schneephase können die Arbeiten noch ein paar Tage dauern
Ein schneller Datenfluss im Internet bedeutet zur Zeit Staus auf manchen Gehwegen in der Stadt. Zahlreiche Anlieger haben sich im Rathaus über offene Löcher und Bauzäune auf den Bürgersteigen beschwert, „wo sich seit Wochen nichts tut“. Das soll sich bei besserem Wetter sofort ändern.
Rund 400 Aufbrüche hat die Deutsche Telekom beim Tiefbauamt in vergangenen Jahr angemeldet – für den Ausbau der schnellen Datenübertragung im Internet. „Es ist ärgerlich, wenn die Gräben offen liegenbleiben und die Arbeiten nicht beendet werden“, sagt Andreas Pape vom Tiefbauamt. Die Stadt sei aber verpflichtet, den Ausbau neuer, schneller Internetverbindungen zuzulassen. „Wir können nur mit der Telekom und deren beauftragten Firmen sprechen, die Baugruben flott zu schließen und die Bürgersteige wieder korrekt herzurichten.“
Zuerst war VDSL-Ausbau bis Ende 2017 angekündigt
„Insgesamt lässt die Telekom in Mülheim rund 93 Kilometer Glasfaser verlegen und 195 Multifunktionsgehäuse mit modernster Technik neu aufstellen und mit Glasfaser anschließen“, erklärt André Hofmann von der Deutschen Telekom AG auf Nachfrage dieser Zeitung. „Der komplette geplante Ausbau wird voraussichtlich im März 2017 abgeschlossen sein.“ Zuerst war der stadtweite VDSL-Ausbau bis Ende 2017 angekündigt.
Zwischen den Verteilerkästen und Hausanschlüssen liegen zwar noch alte Kupferkabel. Aber durch die neue sogenannte „Vectoring“-Technik werden elektromagnetische Störungen, die in der Kupferleitung auftreten, ausgeglichen.
Telekom geht nach Stadtteilen vor
Bei ihren Arbeiten geht die Telekom nach Stadtteilen vor. In Holthausen, der Stadtmitte, in Heißen, Menden, Raadt, Dümpten und Mellinghofen sind die schnellen Anschlüsse fast fertig und können nach Angaben Hofmanns gebucht werden. In Broich, Fulerum, Heißen, Mintard, Saarn, Selbeck, Speldorf und Styrum würden die geplanten Anschlüsse sukzessive bis März/April in Betrieb genommen.
„Wir bemühen uns, die Auswirkungen für die Bürger durch modernste Bauverfahren so gering wie möglich zu halten und stehen dabei in Abstimmung mit dem Mülheimer Tiefbauamt“, sagt der Telekom-Sprecher. Nach Abschluss der erforderlichen Arbeiten würden die Baugruben schnellstmöglich verschlossen. In der aktuellen Frost- und Schneephase kann das noch ein paar Tage dauern.
Wirtschaftsförderung hatte Ausbau vorangetrieben
Die heimische Wirtschaftsförderung hatte den beschleunigten Breitband-Ausbau vorangetrieben und mit der Telekom und der Deutschen Glasfaser ein Konzept erstellt. Danach sollen bis zu 70 000 Mülheimer Haushalte und Unternehmen in bislang unterversorgten Gebieten schnellere Datenverbindungen erhalten. In einer Umfrage hatten mehr als die Hälfte der örtlichen Firmen ihre Breitbandversorgung als weniger gut oder als unzureichend bewertet. In einigen Straßen kommen bisher gerade mal 380 Kilobits statt der versprochenen 16 oder 50 Megabits an.
>>>Die elektronische Datenübertragung wird schneller
Der Ausbau des schnellen Datennetzes hat im Sommer begonnen. Die Geschwindigkeit beim Herunterladen von Daten aus dem Internet soll dann mit mindestens 16 Megabit klappen.
Der neue Standard soll sich jedoch von 50 auf 100 Megabit pro Sekunde erhöhen. Auch Häuser am Rande Saarns werden davon profitieren und Geschwindigkeiten bis zu 100 MBit/s erreichen.
Weitere Informationen über Anschlüsse erhalten Nutzer in den Telekom-Shops im Forum, im Rhein Ruhr Zentrum und an der Düsseldorfer Straße sowie unter: www.telekom.de/schneller