Mülheim. . Der MWB wird für den Verein „Anders leben in Speldorf“ den Traum vom gemeinschaftlichen Wohnen realisieren. Das Grundstück steht bereit.
- Der Stadtrat hat grünes Licht gegeben für den Verkauf eines Grundstücks an der Friedhofstraße
- Dort will der Mülheimer Wohnungsbau das Mehrgenerationen-Projekt „Anders leben in Speldorf“ umsetzen
- Damit sind für zwei von drei von der Stadt angebotenen Projektgebieten bereits Lösungen gefunden
Die Stadt hatte für das Projekt drei eigene Grundstücksflächen in Heißen, Eppinghofen und Speldorf reserviert, damit interessierte Bürger ausreichend Zeit zur Planung ihres Gemeinschaftsprojektes hatten: Nun sind die Pflöcke eingeschlagen, dass an der Friedhofstraße in Speldorf ein zweites Mehrgenerationen-Projekt Wirklichkeit werden kann.
Vor dreieinhalb Jahren hatte die Stadt jene drei Baugrundstücke am Fünter Weg in Heißen, zwischen Klöttschen und Vereinsstraße in Eppinghofen und nahe dem Bahnübergang an der Friedhofstraße in Speldorf blockiert, um die Entwicklung alternativer Wohnformen für Jung und Alt zu ermöglichen, bei denen insbesondere die Gemeinschaft der neuen Nachbarn im Mittelpunkt stehen sollte.
Nach dem Wohnhof Fünte das zweite Projekt
Am schnellsten voran kamen die Bürger, die sich auf einem alten Schulgrundstück in Heißen ihren Wohntraum zu realisieren suchen. Für sieben Millionen Euro wird der Mülheimer Wohnungsbau (MWB) für den Verein „Wohnhof Fünte“ an Ort und Stelle 34 barrierearme Wohnungen und ein Gemeinschaftshäuschen schaffen. Die Fertigstellung war zuletzt für Frühjahr 2018 geplant.
Nun hat auch der Verein „Anders leben in Speldorf“ eine wichtige Etappe hinter sich gebracht. Wiederum mit dem MWB als Investor sollen auf einem nördlich der Güterbahnstrecke gelegenen Areal rund 1800 Quadratmeter Wohnraum in zwei Gebäuderiegeln entstehen. Laut Vorkonzept sind dreigeschossige Gebäude mit Staffelgeschoss sowie Parkplätze in einer Tiefgarage vorgesehen.
Sechs Gegenstimmen und acht Enthaltungen
Der Stadtrat hat jüngst den Verkauf des rund 3155 Quadratmeter großen Grundstücks an den MWB in nichtöffentlicher Sitzung beschlossen – wenn auch bei sechs Gegenstimmen und acht Enthaltungen. Die Stadt kann demnach einen Grundstückserlös vereinnahmen, der entsprechend der Bodenrichtwerte im Umfeld deutlich über einer halben Million Euro liegt.
Am Fünter Weg in Heißen hatte die Stadt Anfang des Jahres vergleichsweise ein deutlich schlechteres Geschäft gemacht, was in der Bezirkspolitik durchaus auf Kritik gestoßen war. Die Stadt hatte MWB das Grundstück dort gemäß einer gutachterlichen Empfehlung für nicht einmal 110 Euro pro Quadratmeter überlassen, obwohl im nahen Umfeld Bodenrichtwerte von 205 (Paul-Kosmalla-Straße), 230 (Kurt-Gies-Straße) und gar 310 Euro (Neubaugebiet Am Bokenbeck) festgestellt sind. Begründet worden war der niedrige Quadratmeterpreis unter anderem mit der vergleichsweise geringen Bebaubarkeit des Grundstücks.