Mülheim. . Einstimmiger Beschluss des Mülheimer Rates sichert den Betrieb der Lernwerkstatt Natur. Kindergärten können im Witthausbusch Spieltage buchen.

  • Einstimmig hat sich Rat für die Fortführung der Naturschule im Witthausbusch ausgesprochen
  • Im Haushalt 2017 veranschlagte Mittel für einen Waldkindergarten sollen umgeschichtet werden
  • Vorsitzender des Fördervereins bedankte sich: Bildungsarbeit im Witthausbusch könne fortgesetzt werden

Die Zukunft der Lernwerkstatt Natur ist gesichert. Einstimmig hat sich der Rat für die Fortführung der Naturschule im Witthausbusch ausgesprochen. Die Finanzierung soll unter anderem durch die Umschichtung der bereits im Haushalt 2017 veranschlagten Mittel für einen Waldkindergarten in Höhe von 87 500 Euro gesichert werden. Fast neun Monate stand die Lernwerkstatt vor dem Aus.

Bei den Haushaltsberatungen segneten die Ratsmitglieder die Erhöhung der Glücksspielsteuer von 22 auf 24 Prozent ab, um die einzelnen, für die Fortführung der Lernwerkstatt geschlossenen Beschlüsse finanziell aufzufangen. Der Förderverein hat 30 000 Euro zusagt. Insgesamt wird der Betrieb der Lernwerkstatt mit zwei pädagogischen Vollzeitbetreuerinnen mit 140 000 Euro Jahreskosten berechnet.

„Überrascht, dass Kindergarten entstehen sollte“

FDP-Fraktionsmitglied Ilka Ostermann erinnerte vor der Abstimmung mit Zitaten aus WAZ und NRZ daran, mit welchen finanziellen Anstrengungen das pädagogische Projekt im Witthausbusch von Beginn an zu kämpfen hatte. Dennoch sei es immer wieder gelungen, dieses Angebot aufrecht zu erhalten, sagte Ostermann. Sie kritisierte die Stadt: „Umso überraschter war ich, als die Stadt daraus einen Kindergarten machen wollte.“

CDU und andere Parteien hatten mit einem Sparvorschlag versucht, die Zahl der Stellen zu halbieren. Das hätte auch nur das halbe Angebot für Kinder ergeben. Dass es letztlich der Förderverein und die Mitarbeiter des Kinder- und Jugendamtes waren, die mit dem Umschichten der Gelder für jenen vorgesehenen Waldkindergarten den Grundstein dafür legten, dass die Lernwerkstatt bestehen bleiben kann, daran erinnerte die SPD. Wie dem auch sei, am Ende stimmten alle Ratsmitglieder geschlossen dafür, dass Kinder weiter in der Natur spielen und sie kennenlernen können.

Erleichterung nach den beiden Debattentagen

Die Mitstreiter des Fördervereins für die Lernwerkstatt Natur freuen sich über das einstimmige Votum des Rates. Dem Vorsitzenden Thomas Schipper war die Erleichterung nach den beiden Debattentagen im Rat deutlich anzumerken. Erst am Donnerstagabend stand fest, dass sich nach „dieser zukunftsweisenden Entscheidung des Rates der Einsatz des Fördervereins gelohnt hat. Mit den städtischen Mitteln und den von uns eingeworbenen Spenden kann nun auch zukünftig naturwissenschaftliche Bildung im Witthausbusch gefördert werden,“ bedankte sich Schipper.

„Die nächste Generation von Mädchen und Jungen in Mülheimer Kindergärten kann Naturphänomene im Witthausbusch entdecken und im Glashaus der Lernwerkstatt neugierig erforschen.“ Schipper dankt dazu allen Spendern und Aktiven im Förderverein und versichert, auch in 2017 fleißig Spenden einzuwerben. Interessierte Unterstützer werden weiterhin gesucht.