Mülheim. . Das Ensemble Vorschlag-Hammer feierte im Ringlokschuppen Premiere. Viel Beifall für Ottfried Preußlers „Die Abenteuer des starken Wanja“.

Der 2013 verstorbene Kinderbuch-Magier Ottfried Preußler war nicht nur der Schöpfer der „kleinen Hexe“ und des „Räubers Hotzenplotz“, sondern hat mit gewohnt leichter Feder auch „Die Abenteuer des starken Wanja“ aufgeschrieben. Pünktlich zur Weihnachtszeit hat das Theater Vorschlag-Hammer mit dem starken Wanja als Familienstück neues Terrain betreten. Die fantasiereiche und originelle Inszenierung feierte jetzt ihre Premiere im Ringlokschuppen, für den das ungewöhnliche und witzige Ensemble längst zur Hausgruppe geworden ist. Eine Bühne, die mit ihrem minimalistischen Stil und ihrer experimentellen Erzählkunst viele Freunde gewonnen hat.

Komödiantische Qualität

Aufgeführt wird hier die Geschichte des starken Wanja, in dessen Rolle alle Schauspieler mal schlüpfen durften, der im Gegensatz zu seinen Brüdern in seiner Familie als großer Faulpelz gilt und deswegen verspottet wird, der aber zum Schluss dann doch alle Erwartungen übertreffen kann.

Die Botschaft eines Blinden befolgend, faulenzt Wanja sieben Jahre auf dem Ofen, um dann aufzustehen und zu beweisen, dass er lediglich Kraft sammeln wollte für ein großes Abenteuer. Denn man hat ihm prophezeit, dass er im fernen Land hinter den Bergen der weiße Zar werden soll.

Doch auf dem Weg dorthin braucht er seine ganzen Kräfte, um ein Ungeheuer, böse Hexen und den weißen Ritter zu besiegen. Begleitet von den minimalistischen Sounds von Klangtüftler Sebastian Kunas muss der kühne Wanja wilde Kämpfe überstehen. Dabei zeigten sich die kleinen Besucher lautstark begeistert von den heldenhaften Taten der verrückten Figuren, die ihr Publikum in dieser lebendigen Inszenierung auf eine Wanderschaft durch ihre Bühnenlandschaft schickte.

Mit viel Liebe produziert

Zu loben sind auch die von Mascha Mihoa Bischoff gestalteten Kostüme dieser wunderbaren und schrägen Geschichte, die auch eine Geschichte über Vertrauen und Freundschaft ist. Auch wenn man die Aufführung zeitlich und inhaltlich doch noch etwas straffen könnte, so konnte das wagemutige und ideenreiche Ensemble mit seiner großen komödiantischen Qualität jederzeit überzeugen. Die sehenswerte Inszenierung, die von Bernhard la Dous mit viel Liebe produziert wurde, erhielt mit ihren glänzenden und agilen Darstellern Gesine Hohmann, Khosrou Mahmoudi, Stephan Stock und Kristofer Gudmundsson viel Beifall.