Mülheim. . Für den früheren Praktiker-Baumarkt in Mülheim-Dümpten gibt es nach drei Jahren eine Nachnutzung. Die Kette Multipolster eröffnet eine Filiale.
Den Praktiker-Markt an der Schultenhofstraße gibt es schon seit Herbst 2013 nicht mehr, damals meldete das Unternehmen Insolvenz an und machte auch den Mülheimer Standort dicht. Nun, nach über drei Jahren, steht fest, wer das Gebäude künftig nutzen wird. Die Polstermöbelkette Multipolster eröffnet dort ihre 46. Filiale – vermutlich im Februar, wie Prokurist Bernd Wolfrum auf Anfrage unserer Zeitung mitteilt.
Eröffnung für Anfang Februar geplant
„Wir mussten den Baumarkt umfangreich renovieren und umbauen. Vom ehemaligen Gebäude ist praktisch nur die Hülle geblieben“, erläutert Wolfrum. Noch nicht fertig sei bisher die Außenfassade. „Die ist bestellt, aber noch nicht geliefert worden. Unser Plan ist es aber weiterhin, Anfang Februar zu starten.“ Vom Sortiment her werde das Haus am Heifeskamp den anderen Multipolster-Filialen gleichen, auf einer Fläche von rund 3500 Quadratmetern hauptsächlich also Polstermöbel und Couchtische vertreiben. „Wir verdichten mit diesem neuen Standort unser Filialnetz in NRW“, so der Prokurist. Weitere Multipolsterläden findet man etwa in Dortmund, Krefeld oder Düsseldorf. Insgesamt zählt die Kette zurzeit zehn Filialen in Nordrhein-Westfalen und 45 in ganz Deutschland.
Für den ehemaligen Praktiker-Markt hatte es in der Vergangenheit schon mehrere Interessenten, verschiedene Pläne und einige Aufregung gegeben. Zunächst hatte Gebäudebesitzer Heinz Teichmann aus Korbach folgende Lösung favorisiert: Hartmut Buhren, Betreiber des Hagebaumarktes an der Weseler Straße, wollte auf rund 1500 Quadratmetern eine Filiale von der „Werkers Welt“ (ein Nahversorger-Baumarkt mit kleinem Sortiment) einrichten und sogar einige Praktiker-Mitarbeiter übernehmen.
Einige frühere Pläne zerschlugen sich
Gefunden hatte man auch einen Partner, der die restliche Fläche bespielen sollte. Ein Getränkemarkt wollte sich dort niederlassen, was laut Bebauungsplan aber nicht möglich war. Danach zeigte sich die Fitnessstudio-Kette Fitx gewillt, mit einzusteigen. Doch: Ein Oberhausener Baumarktbetreiber wehrte sich gegen die Mülheimer Pläne. Einen langwierigen Rechtsstreit wollte Buhren weder sich noch dem Eigentümer zumuten.
Den folgenden Plan, das Gebäude ganz als großes Fitness-Studio zu nutzen, scheiterte am Veto der Politik. Der Planungsausschuss stimmte einer notwendigen Änderung des Bebauungsplanes nicht zu, unter anderem aus Rücksichtnahme auf die ansässigen Sportvereine. Im Frühjahr 2015 schließlich zeigte ein Kölner Investor Interesse, den Baumarkt zu übernehmen, um ihn zum Festsaal um zubauen. Auch das hat sich zerschlagen. „Der Eigentümer hat sich für einen anderen Bewerber entschieden und eine Lösung gefunden, die rechtlich in Ordnung und städtebaulich sinnvoll ist“, berichtet Planungsamtsleiter Jürgen Liebich. Ein Polstermöbelverkauf passe eher in das Gebiet am Heifeskamp als eine Eventlocation.