Mülheim. . Der Theatermann Dean Luthmann zieht mit dem kaukasischen Restaurant Lezginka nach Gladbeck. In Mülheim ist am Freitag Schluss – erst einmal.
Der Gewölbekeller am Schifferhaus an der Auerstraße hat schon ein ganz besonderes Flair. Es ist ideal für kleine Literaturabende oder Musikveranstaltungen, so wie sie Dean Luthmann dort präsentiert, nachdem er an der Georgstraße sein Kellertheater nach mehreren Wasserschäden aufgeben musste. Und auch für das Restaurant Lezginka, das dort seit drei Jahren kaukasische Speisen auftischt, ist das ein idealer Ort für die Bewirtung. Von beidem müssen die Mülheimer jetzt Abschied nehmen.
Mit einer Elvis-Hommage unter dem passenden Titel „It’s now or never“ setzt Luthmann am Freitag, um 19.30 Uhr, einen vorläufigen Schlusspunkt in Mülheim (20 Euro inklusive Schaschlikteller und drei Bier). „Keep on Rocking“ heißt es dann ähnlich programmatisch am 27. Januar, im Hubertus Hof (Hegestraße454) in Gladbeck, der neuen Adresse von Lezginka. In der Fünfte pausiert Luthman zunächst mal längere Zeit. Was die Zukunft bringt, weiß er noch nicht. Aber die Zusammenarbeit mit Jonas Iskenderovs von Lezginka gefällt ihm.
23 Kilometer sind nicht die Welt
Das Restaurant, in dem es auch Spezialitäten aus Russland, Georgien und Armenien gibt, läuft ausgesprochen gut. „Wir sind jedes Wochenende ausgebucht“, sagt Iskenderovs. Es gibt aber auch Schattenseiten: zu wenig Parkplätze in der Umgebung, und weil in Kaukasien essen auch tanzen, singen und feiern bedeutet, habe es häufiger Kritik von Nachbarn gegeben – auch wenn die Gäste noch auf der Straße standen. Da der Vertrag jetzt auslief und der Eigentümer auf einen langfristigen Abschluss drängte, habe man sich entschlossen, nach einem anderen Objekt Ausschau zu halten, vorzugsweise einem großen Landgasthaus. Gerne wären die Gastronomen in Mülheim geblieben, sind aber schnell in Gladbeck fündig geworden, wo das Restaurant gut angelaufen sei. Gäste würden aus dem gesamten Ruhrgebiet bewirtet, aber auch für treue Mülheimer seien 23 Kilometer nicht die Welt.
Liebäugeln mit einem Kaminzimmer
Die Gäste aus den beiden nahegelegenen Hotels B & B und Best Western, die dort gerne dinierten, werden das Restaurant wohl vermissen. Jonas Iskenderovs freut, dass sie in Gladbeck mit 300 Gästen die doppelte Kapazität bewirten können. Luthmann vermisst den Gewölbekeller, liebäugelt aber schon mit einem Kaminzimmer dort. Weitere infors: www.theater-affabile.de