Geplant war, dass das Gebäude der Alten Post im kommenden Jahr saniert werden sollte, doch die Arbeiten wurden in 2018 verschoben. Trotzdem ist es Museumsleiterin Dr. Beate Reese relativ kurzfristig gelungen, ein attraktives Jahresprogramm für 2017 auf die Beine zu stellen – mit einigen Höhepunkten.
Geplant war, dass das Gebäude der Alten Post im kommenden Jahr saniert werden sollte, doch die Arbeiten wurden in 2018 verschoben. Trotzdem ist es Museumsleiterin Dr. Beate Reese relativ kurzfristig gelungen, ein attraktives Jahresprogramm für 2017 auf die Beine zu stellen – mit einigen Höhepunkten.
Der große Expressionist Emil Nolde ist bekannt für seine farbenprächtigen Blumenbilder, Landschaften und Stillleben. Im kommenden Jahr wird sein 150. Geburtstag in der Museumslandschaft begangen. So auch in Mülheim. Die Stiftung Sammlung Ziegler widmet Nolde eine Studio-Ausstellung ab 7. Mai. „Es ist bemerkenswert“, sagt Reese, „dass die Sammlung Ziegler und die Sammlung des Kunstmuseums über 40 Arbeiten von Emil Nolde verfügen.“ Emil Nolde wirkte bis zu seinem Tod 1956 in dem idyllischen Anwesen Seebüll.
Künstler unserer Zeit stehen bei mehreren Ausstellungen 2017 im Fokus. So gibt es ab 2. Juli eine Premiere. „Erstmals präsentieren wir eine museale Einzelausstellung mit den Arbeiten von Matthias Meyer“, erläutert Reese. Der 1969 geborene Mülheimer, der u.a. bei Gerhard Richter studierte, ist mit großformatigen Malereien international bekannt. Dank der großzügigen Unterstützung des Künstlers konnte das Gemälde „Park“ für die Sammlung des Kunstmuseums erworben werden. Und mit Alice Könitz, die in Amerika lebt und in Los Angeles das Museum of Art (Lamoa) gründete, wird eine zweite Künstlerin ab 3. September ins Rampenlicht gerückt, die in Mülheim als Tochter des Bildhauers Peter Könitz aufgewachsen ist. Während seine Skulpturen im Stadtraum zu finden sind, sind die Arbeiten auf der Schnittstelle Kunst, Design und Architektur seiner 1970 geborenen Tochter hier kaum bekannt. Es ist die erste Ausstellung von Alice Könitz in Deutschland überhaupt. „Obwohl Alice Könitz in den USA als Vertreterin der zeitgenössischen Kunst erfolgreich ist, wird sie hier noch zu entdecken sein“, betont Beate Reese.
Traditionell startet die neue Saison im Kunstmuseum am 29. Januar mit der Jahresausstellung der Mülheimer Künstler mit einem Einblick in ihr aktuelles Schaffen. Dabei wird dem künstlerischen Nachwuchs ein Forum gegeben.
Raus in die Welt geht’s bei der Präsentation mit Bildern verschiedener Künstler, die sich mit dem Thema „Lebensreise“ beschäftigt (ab 18. März). Die Schau „Fern der großen Städte“ widmet sich ab 24. September dem Expressionismus der Zwischenkriegszeit und danach. Ihre Lieblingsbilder der Sammlung zeigen die Young Art Experts ab 18. Mai. Und Porträts des Fotografen Heiko Tiemann sind ab 10. Februar im Grafikraum zu sehen.
Beim Ausstellungsprogramm 2017 hat Beate Reese vielfach auf Arbeiten aus den hauseigenen Beständen und auf Leihgaben gesetzt. Denn Ausstellungskooperationen mit anderen Häusern „sind kurzfristig von einem aufs andere Jahr nicht möglich“. Wer planen will, braucht Sicherheit über einen längeren Atem. Mal gucken, ob 2018 die Sanierungsarbeiten im Kunstmuseum starten.