Ein Besuch im Kino erschöpft sich nicht nur darin, einen Film anzuschauen. Dann könnte man ja auch zu Hause auf dem Sofa sitzen bleiben und eine DVD einschieben - was viele ja auch so praktizieren. Im Schnitt besucht jeder Deutsche 1,6-mal pro Jahr ein Kino. Meinolf Thies würde natürlich lieber eine höhere Quote sehen. „Es gibt Leute, die erreichen wir gar nicht. Die gehen einfach nicht ins Kino. Für uns sind die Menschen interessant, die sowieso gerne in ihrer Freizeit aktiv sind.“

Ein Besuch im Kino erschöpft sich nicht nur darin, einen Film anzuschauen. Dann könnte man ja auch zu Hause auf dem Sofa sitzen bleiben und eine DVD einschieben - was viele ja auch so praktizieren. Im Schnitt besucht jeder Deutsche 1,6-mal pro Jahr ein Kino. Meinolf Thies würde natürlich lieber eine höhere Quote sehen. „Es gibt Leute, die erreichen wir gar nicht. Die gehen einfach nicht ins Kino. Für uns sind die Menschen interessant, die sowieso gerne in ihrer Freizeit aktiv sind.“

Die Kinos konkurrierten hier mit der Gastronomie oder aber auch mit Sportveranstaltungen. Damit es die Leute vor die Leinwand zieht, müsse der Besuch zu einem besonderen Erlebnis werden. Wie man das am besten hinbekommt, darüber denkt Meinolf Thies schon sein ganzes Berufsleben lang nach. Obwohl: nicht ganz. Denn zuerst hat er eine Banklehre gemacht. „Die Ausbildung hat eine gute Basis geschaffen. Aber ich habe schnell gemerkt, dass die Bank mich nicht reizt.“ Und so stieg Thies vor 27 Jahren in die Kino-Branche ein. Seit 2013 leitet er mit seiner Frau Anja die Filmpassage im Forum.

„Wir müssen viel über Menschen nachdenken. Über das, was sie bewegt, und wie man sie ansprechen kann. Das ist ein sehr kreativer Beruf“, sagt er. Seine Frau Anja nickt zustimmend: „Es wird nie langweilig.“

Deswegen hat sich das Ehepaar auch vor drei Jahren dazu entschlossen, die Filmpassage zu übernehmen. Vorher hatten sie lange Zeit die Verantwortung fürs Cinemaxx im Rhein-Ruhr-Zentrum. „Das war ein gute Zeit, aber in einer solchen Kette gibt es zahlreiche Vorgaben. Wir haben immer viele Ideen. Die kann man in solchen Strukturen nicht so einfach umsetzen“, berichtet der 52-Jährige. „Das Profil unseres Hauses: Wir bieten Kino für die ganze Familie. Wir kennen unsere Kunden. Und wissen, was sie wünschen. Darauf können wir schnell reagieren.“

Beispiel Popcorn: „In den Ketten gibt es ein Standard-Rezept, das für alle Filialen gleich ist. Wir haben unsere Kunden regelmäßig gefragt, ob sie es lieber süßer oder salziger mögen. Entsprechend ändern wir dann die Mischung.“

Überhaupt, das Popcorn: Wer ins Kino kommt, möchte auch den richtigen Snack und das passende Getränk beim Film genießen können. Alles das gehört mit zum Kino-Erlebnis. Und das ist auch kein überflüssiges Drumherum. Sondern genau damit wird, Meinolf Thies macht keinen Hehl daraus, auch Geld verdient. „Man kann es vielleicht so sagen: Derjenige, der sich eine große Portion kauft, finanziert zu einem gewissen Teil den mit, der gar nichts weiter konsumiert.“ Insgesamt sei Mülheim aber ein guter Kino-Standort. Schließlich gebe es mit dem Cinemaxx und der Filmpassage zwei große Multiplex-Kinos in der Stadt. Das sei beachtlich, so Thies.

Auch das Rio-Filmtheater im Medienhaus hat sein spezielles Publikum. Marianne Menze, die in Essen auch die Lichtburg betreibt, beschreibt es so: „Das sind Leute, die sich auch für andere kulturelle Veranstaltungen interessieren, ins Theater gehen oder in die Oper.“ Entsprechend sieht das Filmangebot im Rio aus, wo nicht die „Blockbuster“ gezeigt werden. Im Programmkino wird auf cineastische Qualität gesetzt. Nach Menzes Erfahrung kommen viele der Besucher regelmäßig, jedenfalls liegen sie über der Durchschnittszahl von 1,6 Besuchen pro Jahr. „Man kennt sich. Und so entsteht über die Jahre eine gewisse Bindung.“ Und was Menze auch freut: 2015 habe sich die Besucherzahl um gut 9 Prozent erhöht. Für dieses Jahr liegen noch keine Zahlen vor, aber der Trend sei wohl ähnlich.