Mülheim/Essen. . Obwohl die vier Hündinnen der Familie Scheer vorher nicht mit Katzen zusammengelebt haben, klappt das Zusammenleben mit Kater Tim gut.
- Der einjährige Kater war in Oberhausen gefunden und nach Essen vermittelt worden
- Dort lebt er nun mit vier Hündinnen zusammen, die ihn durchaus respektieren
- Seine Aufgabe – Mäuse fangen im Garten – sitzt er allerdings gerne aus
Kater Tim hat etwas ganz besonderes geschafft. Und das will schon etwas heißen, wenn man als Tierheim-Insasse bei Familie Scheer in Essen unterkommt, obwohl die seit Jahrzehnten allerlei Fellnasen, Federvieh und Amphibien ein Zuhause gibt.
Kater Tim aus dem Mülheimer Tierheim nämlich ist die erste Katze, die jemals bei den Scheers eingezogen ist. Denn Christa Scheer, 57 Jahre, gesteht: „Ich hatte eher ein angespanntes Verhältnis zu Katzen.“ Und ihr Mann Reinhardt fügt, den Kater kraulend, hinzu: „Eigentlich sind wir ja Hundemenschen.“
Das ist schwer zu übersehen, wird der Besucher doch gleich von vier Hunden begrüßt – und Tim mittendrin. Auch der Kater kommt zur Haustür, als hätte er sich das von seinen vierbeinigen Wohnungsgenossen abgeguckt. Dank seiner Sprungkraft aber ist er den Hunden überlegen: Er springt schnell auf die Kommode im Flur und wird so als erstes vom Besuch gestreichelt. „Er ist zwar erst seit einigen Monaten hier, aber schon der Chef“, berichtet Frauchen Christa. Tim hat sie also alle schnell um die Pfote gewickelt. „Da war die Empfehlung vom Tierheim-Team schon die richtige, ihn zu nehmen, auch wenn ich mich eigentlich in ein kleines Kätzchen verguckt hatte“, erinnert sich die Tierfreundin. Tim war eigentlich eingezogen mit einem klaren Auftrag – nämlich Mäuse jagen im Garten.
Der Kater indes zieht eine gemütliche Position auf der Fensterbank vor und beobachtet lieber von drinnen die Nymphensittiche, die draußen in einer Voliere leben oder die Wasserschildkröten im Gartenteich. Langweilig aber wird es der Samtpfote auch in der Wohnung nicht. Tim liebt es auf einem der Aquarien zu sitzen und nach Fischen oder Wasserschildkröten zu angeln. Böse sein können ihm seine neuen Besitzer deswegen nicht. Stattdessen bekommt die ganze vierbeinige Wuselbande noch eine Runde Hundekekse – natürlich selbst gebacken, Geschmacksrichtung Leberwurst.
Zusammenleben klappte schnell
Tierische Fresslust scheint zusammenzuschweißen: Obwohl die Hunde der Scheers vorher keine Katze in der Wohnung gewöhnt waren, klappte das Zusammenleben nach ersten Annäherungsversuchen – Tim durfte die Hunde geschützt durchs Fenster beäugen – schnell. „Manchmal ist es sogar der Kater, der das Toben anfängt – und die Hunde machen mit. Dann sitzt Tim plötzlich auf dem Rücken der größten Hündin“, erzählt Reinhardt Scheer lachend.
Dass sie vor allem arme Kreaturen aufnehmen, die sonst kein Zuhause finden würden, ist für die tierlieben Scheers Ehrensache. „Wir haben auch schon mal einen Hund aus der WDR-Sendung ‘Tiere suchen ein Zuhause’ aufgenommen“, erinnert sich Christa Scheer und weiß noch genau: „Nachdem die dann einen Bericht über uns gesendet hatten, bin ich sogar im Supermarkt angesprochen worden.“ Tierisch prominent eben. Auch Kater Tim hat es ja jetzt zumindest in die Zeitung geschafft. Für Reinhardt Scheer aber steht fest: „Den geben wir für kein Geld der Welt wieder ab.“
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Kater Tim lebte im Mülheimer Tierheim, das auch für Oberhausen zuständig ist. Das etwa einjährige Tier war in der Nachbarstadt gefunden und von Mülheim aus an die Essener Familie vermittelt worden.
Weitere Vierbeiner wie Tim und seine Hundekumpel warten im Tierheim an der Horbeckstraße 35. Kontakt: 37 22 11.