Mülheim. . Schülerinnen und Schüler der Otto-Pankok-Schule haben sich mit den Gebäuden auf dem Kirchenhügel beschäftigt. Ausstellung im Tersteegenhaus

  • Die Künstlerin Inge Sauer hat das Projekt konzipiert und mit Kunstlehrer Hans-Peter Hepp betreut
  • Schüler zeichneten das Fachwerk auf dem Kirchenhügel mit Bleistift und sehr detailliert
  • Projekt ist auf Nachhaltigkeit angelegt und soll an der Schule weiter fortgeführt werden

Schülerinnen und Schüler der Otto-Pankok-Schule haben sich, professionell unterstützt von einer Düsseldorfer Künstlerin, im Kunst-Unterricht mit Architektur und Geschichte des Kirchenhügels beschäftigt. Heraus kam dabei eine sehenswerte Ausstellung, die derzeit im Tersteegen-Haus zu besichtigen ist.

Wenn „Architektur“ auf dem Stundenplan steht, so klingt das erst einmal nach viel Theorie. „Stadterkundung zwischen gestern und morgen“ klingt hingegen weniger nach Klassenzimmer als nach Ausflug. Sarah und Carina, die beiden 14-Jährigen aus der Achten, fanden es jedenfalls „spannend, draußen zu sitzen“. Von September bis November haben die Mädchen – und auch ihre Mitschüler – montagmorgens von acht bis halb zehn mit Block und Pappe ausgerüstet akribisch das Fachwerk auf dem Kirchenhügel gezeichnet, mit Bleistift und sehr detailliert. Dass die Passanten stehen blieben sind und auch mal schauen wollten, gefiel den Schülerinnen. „Wir haben einfach angefangen, zu zeichnen. Frau Sauer hat uns Tipps gegeben.“

Inge Sauer, Illustratorin, freie Künstlerin, Publizistin und Autorin aus Düsseldorf, hat das Projekt, das von der Sparkassenstiftung gefördert wird, konzipiert und von Anfang an gemeinsam mit Kunstlehrer Hans-Peter Hepp betreut. Sie ist mit den jungen Leuten in der Altstadt gewesen, hat die Architektur erklärt und den Blick geschärft für Altes und Neues – und auch nicht so gut Restauriertes. Sauer, die auch an der Kunsthochschule lehrte, half bei der Umsetzung der Zeichnungen, indem sie bei den Schülern den Blick für Details und für Perspektiven schärfte.

Bei Besuchen im Stadtarchiv bekamen die Schülerinnen und Schüler eine Vorstellung davon, wie die Stadt früher einmal ausgesehen hat – vor dem Krieg. „Die Ergebnisse sind richtig toll“, lobt Inge Sauer die jungen Leute. Und freut sich, dass noch ein weiterer Raum in Aussicht gestellt wurde, um alle Schülerwerke zu zeigen. Denn im Heimatmuseum im Tersteegenhaus – der Förderverein hat das Projekt überhaupt erst angestoßen – hat nur eine Auswahl Platz.

Das Otto-Pankok-Gymnasium sieht sich als „Kulturschule“, und das Architektur-Projekt ist durchaus auf Nachhaltigkeit ausgelegt: Demnächst werden die Schüler mit Zeitzeugen, die die Stadt im Krieg erlebt haben, sprechen und wieder viel Zeit im Stadtarchiv verbringen – auch dies soll alles in das Projekt mit einfließen. Dann kommt auch der Geschichtsunterricht mit ins Boot, was sicher spannender ist als das reine Bücherwissen. Geplant ist für spätere Kurse, dass die älteren Schülerinnen und Schüler die jüngeren anleiten. Schon jetzt sind die ältesten in der zehnten Klasse, denn das Projekt läuft bereits seit dem Frühjahr 2015.

Das Ergebnis des Projektes wird für einen Internetauftritt von Inge Sauer layoutet und in Form gebracht. Es soll später auch auf der Homepage der Otto-Pankok-Schule zu sehen sein.