Bei den Kunden sind die verkaufsoffenen Sonntage begehrt. Davon konnte man sich erst am vergangenen Wochenende überzeugen. Selten drängeln sich so viele Menschen durch das Forum wie an einem verkaufsoffenen Sonntag. Politik, Kirchen und Gewerkschaften teilen die Kaufbegeisterung am Tag des Herrn dagegen nicht. In Mülheim gelten schon früher strengere Richtlinien als im Land insgesamt. Durch Gerichtsurteile sind die Spielräume jetzt enger geworden.

Bei den Kunden sind die verkaufsoffenen Sonntage begehrt. Davon konnte man sich erst am vergangenen Wochenende überzeugen. Selten drängeln sich so viele Menschen durch das Forum wie an einem verkaufsoffenen Sonntag. Politik, Kirchen und Gewerkschaften teilen die Kaufbegeisterung am Tag des Herrn dagegen nicht. In Mülheim gelten schon früher strengere Richtlinien als im Land insgesamt. Durch Gerichtsurteile sind die Spielräume jetzt enger geworden.

„Wenn man es darauf anlegt, kann man jeden offenen Sonntag verhindern“, meint Marc Heistermann, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Rhein-Ruhr und kritisiert das Verfahren, wie die Verwaltung in diesem Jahr das Thema anging.

In den Vorjahren habe es stets Abstimmungsgespräche mit den Beteiligten gegeben. In diesem Jahr habe aber das Ordnungsamt, nach einer Information über die gesetzlichen Anforderungen, diesen Gesprächstermin zunächst abgesagt. Es mache keinen Sinn. Erst nach Vermittlung des Planungsdezernenten Peter Vermeulen, mit dem Heistermann bei einem Treffen des Innenstadtbeirates gesprochen habe, sei ein Treffen doch noch zustande gekommen, bei dem überlegt wurde, wie der Handel den Anforderungen gerecht werden könne. Mit Befremden habe er aber feststellen müssen, dass in der Beschlussvorlage, die der Politik schließlich vorgelegt wurde, nicht mehr alle Termine enthalten waren. Außerdem kritisiert Heistermann, dass die Stadt im Gegensatz zu Essen und Oberhausen, die ebenfalls zu seinem Gebiet zählen, die Verwaltung viel zu defensiv mit den Antragstellungen verfahre. Dort würden die Interessen des Handels viel stärker berücksichtigt. Ob die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, auf deren Klagen die Verschärfungen zurückgingen, gerichtliche Schritte dagegen einleiten würden, müsse man abwarten. Maximalforderungen wie jetzt in dieser angespannten Situation von Karstadt gestellt würden, kämen zur Unzeit, seien kontraproduktiv und entsprächen auch nicht der Haltung des Einzelhandelsverbandes. Er fordere verbindlichere Regelungen, die dem Handel Rechtssicherheit bieten. Die Äußerungen von Garrelt Duin, der alle Interessen an einen Tisch bringen möchte, gingen in die richtige Richtung, griffen aber noch zu kurz.