Andreas Schnippert hat sich mit einem Kfz-Zulassungsdienst selbstständig gemacht.Vor allem private Autobesitzer nehmen seinen Hol- und Bring-Service in Anspruch

Montagmorgens ist es am schlimmsten. Im Straßenverkehrsamt drängeln sich die Menschen, man muss Geduld mitbringen und auch mal lange Wartezeiten in Kauf nehmen. Andreas Schnippert versucht es einfacher zu machen: Seit kurzem reiht er sich für seine Kunden ein. Der selbstständige Unternehmer bietet einen Kfz-Anmelde-Service, von dem vor allem Privatleute profitieren.

In einem Hinterhof in der Auerstraße hat Schnippert sein Büro eingerichtet. Zwei Zimmer, Schreibtisch, Laptop und die neue Stanzmaschine. Montags bis freitags können Kunden hier ihre Unterlagen abgeben, Personalausweis, Doppelkarte, Lieblingsbuchstaben fürs Wunschkennzeichen. Immer zwischen 18 und 19 Uhr. Sonntags auch gegen telefonische Absprache. "Ich fahre dann am nächsten Tag zum Amt und melde den Wagen an." Dabei muss Schnippert nicht lange warten. Als Händler nutzt er die Vorteile eines Extraschalters, bei dem man die Unterlagen abgeben und einige Zeit später wieder abholen kann. Vor allem der Hol- und Bring-Service ist für Kunden attraktiv. "Ich fahre zum Bürger, er gibt mir die nötigen Dokumente und ich bringe ihm alles fertig am nächsten Tag wieder."

Das Gute: Schnippert stanzt selbst. 27 Euro kosten die Schilder, zehn Euro kommen für den Abhol- und Bring-Dienst drauf. Die Gebühren des Straßenverkehrsamtes kommen natürlich extra. "Alles in allem ist es so günstiger." Man zahlt genauso viel, als wenn man es selbst macht, nur, dass man nicht selbst zum Amt muss: Der Service ist also kostenlos.

Die Idee zum Kfz-Service kam dem 46-Jährigen nach einem langen Tag im Bürgercenter. "40 Nummern hatte ich vor mir", erinnert er sich. Zuvor hatte er zehn Jahre lang im Vertrieb gearbeitet und Telefonanlagen verkauft. Jetzt wechselt er in eine ganz andere Sparte. "Ich hatte aber schon vorher gute Kontakte zu Autohändlern." Auch die vergeben Anmelde-Aufträge an Schnippert. Und falls die Arbeit mal Überhand nehmen sollte, ist da noch Ehefrau Sigrid, die ab und an aushelfen kann. "Eben wie in einem kleinen Familienbetrieb."