Engelbertus-Gesellschaften kündigten Vertrag mit dem Generalunternehmer. Arikon sieht keine Mängel bei der Qualität und Termintreue. Bauherr sieht keine Zeit- und Zahlungsprobleme
Nichts geht mehr: Das scheint zwischen den Vertragsparteien an der Dimbeck der Fall zu sein. Vor allem gilt das aber für die Großbaustelle. Bis zu 80 gewerbliche Arbeiter haben dort noch bis vor zwei Wochen täglich geschafft, um Seniorenwohnungen für die Engelbertus-Gesellschaften und den Berliner Generalunternehmer, die Arikon Bau AG hochzuziehen. Nach – so hieß es – Vertragsdifferenzen und ausstehenden Zahlungen stellte die Baufirma zunächst ihre Tätigkeit ein (WAZ berichtete). Engelbertus reagierte und kündigte den Vertrag. Vorab hatte sich Arikon wiederum grundbuchlich eine Handwerkersicherungshypothek eintragen lassen. „Wir bauen schon ein paar Jährchen. So etwas ist in meiner Karriere noch nie vorgekommen”, sagt Arikon-Geschäftsführer Dirk Rommel und nennt das Verhalten des Vertragspartners „grob fahrläsig.” Der Kündigung hat Arikon widersprochen und einen Fachanwalt eingeschaltet. Kündigungsgründe liegen aus Arikon-Sicht nicht vor. Die Qualität der Leistungen habe gestimmt, zudem habe es keinen Terminverzug gegeben, so der Geschäftsführer. Dirk Rommel: „Mit dem ersten Bauteil wären wir bis zum Jahresende fertig geworden, das zweite hätten wir bis Ende Januar fertiggestellt. Entweder hat der Bauherr kein Geld oder andere Gründe.” Für Rommel „ist das schon eine bedrückende Situation.” Auch wegen der betroffenen Handwerker. Die Berliner sind noch auf der Baustelle präsent, alle anderen Gewerke haben ihre Mitarbeiter abgezogen. Trotz der schwerwiegenden Störungen: Bei Arikon sei man „gerne bereit”, nochmals miteinander zu sprechen”, so Rommel. Bei der Fertigstellung des Neubauprojekts geht Engelbertus-Geschäftsführer Hans-Peter Tappert nach wie vor „nicht von Problemen aus. Wir haben einen ausreichenden Zeitpuffer. Da dürfte nichts anbrennen.” Anders als Arikon benennt Tappert allerdings mittlerweile Qualitätsmängel als Auslöser für die Einstellung der Zahlungen und die Auseinandersetzung. „Wir wollen Leistung in einwandfreier Qualität. Den Standard, den wir jetzt haben, haben wir nur durch die intensive Hilfe des Bauateliers erreicht.” Mit seinem Architekten Thomas Riege will Tappert jetzt die Sachverhalte „seriös aufarbeiten” und nächste Woche vorstellen, wie das Bauprojekt fortgeführt werden soll. Ein weiteres Gespräch mit dem Generalunternehmer schließt er nicht aus. „Wir warten ab. Wenn, dann ist Arikon am Zug.” Mögliche Gerüchte will Tappert im Keim ersticken: „Wir haben keine Zahlungs- oder Finanzprobleme.”