Sowohl Haus und Grund als auch der Mieterschutzbund sehen keine Spielräume nach oben. Viele Leerstände

Für Vermieter bleibt die Lage schwierig. "Es ist viel zu viel gebaut worden", sagt der Vorsitzende von Haus und Grund in Mülheim, Michael Wessel. Die Zahl der leer stehenden Wohnungen steige. "Es gibt kaum ein Sechs-Familien-Haus, wo nicht eine Wohnung unbewohnt ist." Dass die Preise im neuen Mietspiegel steigen werden, glaubt Wessel daher nicht. Vereinzelt würden Vermieter sogar Mieten senken, um die Wohnung zu vermarkten. Hinzu komme, so Wessel, dass sich immer mehr Menschen große Wohnungen nicht leisten können.

Doch gerade preiswerte Vier-Raum-Wohnungen würden von Familien mit Kindern gesucht, sagt der Vorsitzende des Mieterschutzbundes, Harald Bartnik. Er kann sich vorstellen, dass in den nächsten Jahren die Nachfrage nach mittelgroßen und kleineren Wohnungen wieder zunimmt und damit der Mietpreis für diese Größen steigt. Doch zurzeit sieht auch Bartnik keine Wende am Markt, den der Mieter bestimmt. Deren Wünsche seien eindeutig: frisch renoviert, möglichst Laminat, ein Balkon und ein neues Bad, so Bartnik.

Doch die Modernisierungsleistungen können längst nicht alle Vermieter erfüllen. Gerade ältere Vermieter, für die die Einnahmen gleichzeitig Alterssicherung bedeuteten, bekämen häufiger Probleme, wenn bei ihnen längere Zeit Wohnungen leer ständen, sagt Wessel. Hier fehle dann auch das Geld für notwendige Sanierungen.

Doch noch ein ganz andere Entwicklung der letzten Jahre bereitet nach den Erfahrungen von Haus und Grund Vermietern Sorgen: die Mietnomaden, Mieter, die nicht zahlen und eine völlig verdreckte, zum Teil ramponierte Wohnung hinterließen. "Das ist ein ernsthaftes Problem", beklagt Wessel und berichtet von Kosten von bis zu 20 000 Euro, die in solchen Fällen auf manchen Vermieter zukämen.

Einen Kostenschock anderer Art erleben derweil viele Mieter in diesen Tagen: Die Heizkosten-Abrechnungen aus dem Winter 2006 landen jetzt in den Haushalten. Bartnik: "Im Schnitt beträgt die Nachzahlung an die 500 Euro."