Wohnungsunternehmen meldet hervorragendes Jahresergebnis, aber auch Leerstände von etwa zwei Prozent.Mehr Service für die Kunden angekündigt, altengerechte Konzepte in der Planung

Mit dem Geschäftsjahr 2006 zeigte sich die SWB (Service-Wohnungsvermietungs- und -baugesellschaft mbh) hochzufrieden: Im Vergleich zu 2005 konnte das Betriebsergebnis um 352 000 E auf 651 000 E verbessert werden. Mit der Dienstleistungstochter ergab sich gar ein Jahresüberschuss von 1,2 Mio E. Auch fürs laufende Geschäftsjahr wird mit einem Überschuss gerechnet.

"Unser Unternehmen ist gut aufgestellt. Wir sehen relativ entspannt in die Zukunft", so Geschäftsführer Robert Kunz. Relativ, weil auch Mülheims kommunales Wohnungsunternehmen mit 8734 Wohnungen mit wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu kämpfen hat: Seit 1990 hat sich die Gesamtzahl der Mietwohnungen in der Stadt (um 7222) erhöht - gleichzeitig ist die Zahl der Einwohner (um 7001) gesunken. So standen auch bei SWB im Schnitt 168 Mieteinheiten (2%) pro Monat leer. Zusätzlich waren 262 Wohnungen im Monat unbewohnt, weil sie renoviert wurden. Damit ergaben sich Mietausfälle von rund zwei Mio Euro, eine Erlösschmälerung, die aber vorhersehbar gewesen sei, so Kunze. Dennoch wurde im Geschäftsjahr 2006 planmäßig investiert: 14 Mio Euro für Instandhaltung und Modernisierung. Hinzu kämen noch 7,2 Millionen für Um- und Ausbau, erläuterte Kunz.

Durch stärkere Hinwendung zum Kunden und weitere Verbesserung der Serviceleistungen will die SWB ihr "Produkt", den Wohnraum, attraktiv halten und verstärkt beim (potenziellen) Kunden präsent sein. Kunz verwies auf Touch-Screen-Terminals zur Wohnungsabfrage - der fünfte im Stadtgebiet wird im Forum stehen - oder auf das "Vermietungsmobil". 300 Mietangebote verschickt das Unternehmen pro Monat an Interessenten. Die SWB kündigte Konzepte für flächendeckende seniorenbegleitende Dienstleistungen im haushaltnahen Bereich an, damit, so Kunz "die Leute so lang wie möglich in ihren eigenen vier Wänden bleiben können". 12 % der Wohnungen, ergänzt Geschäftsführer Thomas Vocke, seien jetzt schon altengerecht, das werde man ausbauen. "33 % unserer Mieter sind über 60, die Zahl wächst aber weiter". Der Anteil der älteren Mieter bei der SWB sei schon jetzt größer, als der Anteil der älteren Bürger an der Stadt.

Das, so Kunz, "hervorragende Ergebnis 2006" erwirtschaftete die SWB durch ihr Kerngeschäft, die Hausbewirtschaftung. Die Geschäftsführer Vocke und Kunz führten aber auch das Optimieren von Geschäftsprozessen an sowie strategisches Finanzmanagement, wie die Verkäufe der SWB-Immobilien in Neukirchen-Vlyn und Keitum (Vocke: "Wir haben unsere Verlustbringer verkauft."), aber auch die Umschichtungen von Darlehen.

Für viele in den 1960er und 70er Jahren gebauten SWB-Wohnungen wird die soziale Bindung auslaufen. Bisher seien ein Drittel der Wohnungen sozial gebunden, zwei Drittel nicht. "Dieses Verhältnis wird sich in den nächsten sechs Jahren umkehren", schätzt Vocke. Die SWB-Miete liegt im Schnitt bei 4,31 Euro/qm.