Im ersten Halbjahr diesen Jahres verzeichneten die inländischen Kinokassen einen bombastischen Umsatz-Rekord.
Die Besucherzahlen lagen so hoch, wie zuletzt vor drei Jahren. Und auch in Mülheim klingeln die Kinokassen so laut wie lange nicht mehr: Die Großleinwände im Union Kino und im Cinemaxx erleben einen Aufschwung.
„Das letzte halbe Jahr war sehr gut”, bestätigt Arne Schmidt, Pressesprecher vom Cinemaxx, „wir hatten einen deutlichen Besucher- und Umsatzzuwachs.” Im Vergleich zum Vorjahr sei das Halbjahr sogar „exorbitant gut” gelaufen. Die Kino-Monate Januar bis Juli 2009 waren damit mindestens auf dem Niveau vom Erfolgsjahr 2006. Und auch im Union-Kino im Forum ist man mit dem ersten Halbjahr zufrieden: „Die letzten Monate liefen wirklich gut”, bekräftigt Heike Naumann, stellvertretende Leiterin des Kinos. Dabei waren es aber nicht einzelne Blockbuster, die für die Rekordzahlen in Mülheim sorgten – vor allem kleinere, anspruchsvollere Filme lockten die Menschen in die Kinosäle. So hat „Illuminati” mit über 5 Millionen Zuschauern im Cinemaxx zwar die Blockbuster-Marke deutlich hinter sich gelassen, jedoch waren es Filme wie „Slumdog Millionaire”, „Der Vorleser” oder „Der wundersame Fall des Benjamin Button”, die zusammen die Massen begeisterten.
Kino-Boom und Wirtschaftskrise – wie passt das zusammen? „Schon seit zwei Jahren wird das Kino wieder attraktiver für die Menschen”, so Arne Schmidt. „Man bleibt nicht mehr zuhause, sondern geht wieder gerne raus.” Seine Erklärung: „Kino ist ein interessantes und verhältnismäßig günstiges Freizeitangebot. Auf einer Kirmes zahlt man fünf Euro für anderthalb Minuten Spaß, im Kino bekommt man zwei Stunden gute Unterhaltung.” Gleichzeitig sei die Zeit vor der Großleinwand eine Möglichkeit, den Alltag auszublenden, fügt der Presssprecher hinzu, und sicherlich auch die Krise. Warum im ersten Halbjahr 2009 ein neuer Besucherrekord zustande gekommen ist, erklärt sich Arne Schmidt mit der filmischen Vielfalt. „Wir haben einfach eine noch größere Bandbreite als sonst angeboten”, bestätigt er, „und zwar in einer enormen Klasse.” Qualitativ hochwertige Literaturverfilmungen, Dramen, Animationsfilme, Komödien, Action- und deutsche Filme standen so auf dem Programm.
Und wie geht das Kino-Jahr weiter? Kann der Rekordkurs gehalten werden? „Wir hatten auf jeden Fall einen traumhaften Start in die zweite Hälfte”, meint Arne Schmidt. Die Filme „Harry Potter” und „Ice Age 3” seien einfach Selbstläufer. Doch auch „Hangover”, der in den USA bereits Rekorde einspielte, Bully Herbigs „Wickie”, die Literaturverfilmung „Die Päpstin”, Till Schweigers Komödie „Zweiohrküken” oder Hape Kerkelings „Horst Schlemmer” haben „enormes Potenzial”, ist sich Schmidt sicher. Sein persönliches Highlight aber ist der James Cameron-Film „Avatar”. „Dieser Film wird einfach am nachhaltigsten sein, denn er hat den größten Revolutionsanteil.”
Wenn das nur einige der noch ausstehenden Kino-Filme sind, spricht man im Dezember wohl nicht mehr nur von einem halben, sondern einem ganzen Rekord-Jahr.