Für den Wohnpark Dimbeck liegen die Monatsmieten vor.So teurer ist Mülheim nirgends. Bauherr: Spitzen-Anlage
Modernes Wohnen? Mehr noch, sagt der Geschäftsführer der Engelbertus-Gesellschaft, Hans-Peter Tappert, das sei absolut hochwertiges Wohnen. Vergleichbares gebe es kaum in der Stadt. So sehen es auch Senioren, aber sie blicken dabei auf die Mietpreise, die inzwischen von der Seniorenwohnanlage an der Dimbeck vorliegen: "Mondpreise", schimpfen sie und fragen: Welcher ältere Mensch kann sich das denn leisten? Sie halten es moralisch gar für verwerflich.
22, 50 Euro kalt betragen die Kosten. Für die 41 Quadratmeter-Wohnung will die Engelbertus-Gesellschaft eine Kaltmiete von 931 Euro, dazu Nebenkosten von 83 Euro, plus Servicepauschale von 130 Euro. Macht 1144 Euro. Je nach Wohnungsgröße klettern die Kaltmieten bis auf 1845 Euro. "Selbst die Preise am Flussufer liegen nur bei acht Euro", heißt es, und man verweist auf das Projekt ehemaliges Stadtbad. Sogar "Luxuswohnungen" wie die an der Dohne kämen viel billiger.
Die Vermarktung der Anlage, in der zurzeit 56 Wohnungen sowie ein Pflegebereich in zwei Neubauten und im umgebauten und sanierten Josefhaus entstehen, hat begonnen. Von einer guten Nachfrage ist die Rede. "Wir liegen mit den Quadratmeterpreisen keineswegs zu hoch", sagt Tappert und verweist darauf, dass die Engelbertus Gesellschaft keine Fördermittel für das Projekt erhalte, für das Grundstück viel bezahlen musste und dass der Bau, der auf Fels entsteht, sehr aufwändig sei. 23 Millionen Euro investiert die Gesellschaft in der ersten Bauphase. Später werden noch die beiden Torhäuser saniert, weitere Wohnungen entstehen dort.
Im Qualitätssiegel "Betreutes Wohnen für ältere Menschen" in NRW heißt es zu den Mietpreisen: "Zur ersten Orientierung kann zum Beispiel die ortsübliche Vergleichsmiete herangezogen werden." Diese liegt in Mülheim in der Spitze bei 7,54 Euro. Doch die Engelbertus Gesellschaft macht eine andere Rechnung auf und betont: "Wir können Projekte nicht miteinander vergleichen. Es gibt Anlagen, da bekam der Träger das Grundstück geschenkt."
An der Dimbeck, so Tappert, liege allein der Baupreis pro Quadratmeter zwischen 2500 und 3000 Euro. Und: "Auf die Kaltmiete werden die vielen Gemeinschaftsflächen umgelegt." Dazu gehören die breiten Flure ebenso wie der Wellness-Bereich, Clubräume, Café, Bistro, selbst der Friseursalon. Ringsherum soll eine schöne Gartenanlage entstehen.
Alles das werde von den Bewohnern genutzt, müsse finanziert und letztlich instand gehalten werden, sagt Tappert und weiß: "Das werden sich viele in der Stadt nicht leisten können, aber das Objekt ist ja auch nicht für alle gedacht."