Auch Unternehmerverbandspräsident Heinz Lison spricht sich in einem Brief an Jürgen Rüttgers für Mülheim aus. Man könne "schnell und unbürokratisch" einen konkreten Standort finden
Die Unterstützung für eine Fachhochschule in Mülheim wächst. Nach dem Mülheimer CDU-Vorsitzenden Andreas Schmidt und Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld setzt sich nun auch Unternehmerverbandspräsident Heinz Lison für den Hochschulstandort Mülheim ein.
In einem Brief an Ministerpräsident Jürgen Rüttgers signalisiert er "die uneingeschränkte Zustimmung der regionalen Unternehmerschaft Ruhr-Niederrhein". Lison bittet Rüttgers um ein persönliches Gespräch zum Thema Fachhochschule.
Im Brief hebt er die Standortvorteile Mülheims hervor: "Der überaus innovative Mittelstand in dieser Stadt bietet jungen Ingenieurinnen und Ingenieuren beste Bedingungen. Und das nicht allein nach Studienabschluss, sondern durch Praktika und Projektarbeit, bereits lange vor ihren Examen." Lison glaubt, dass durch die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Mülheim & Business "auch die präziseren Standortfragen schnell und unbürokratisch zu beantworten sein" werden.
Lison weist außerdem auf die Mülheimer Handel- und Industrietradition hin, mit dem höchsten Anteil an produzierendem Gewerbe in der Region und einem Mix aus mittelständischen und Großunternehmen im Industriebereich. Dazu kommen im Wissensbereich das Zentrum für Innovation und Technik (Zenit) sowie die zwei Max-Planck-Institute. Andererseits gebe es einen "erheblichen Arbeitskräftemangel im Ingenieurwesen".
Lison erinnert Rüttgers an seinen Besuch bei Siemens Power Generation vor zwei Wochen: Dort hatte die Geschäftsführung den Fachkräftemangel beklagt. Und dort hatte Rüttgers angekündigt, drei neue Fachhochschulen in NRW errichten zu wollen, unter anderem für Ingenieure. Danach wurden erste Stimmen laut, eine Fachhochschule nach Mülheim zu holen.