„Wie kann ich mich auch in der Schule umweltbewusst verhalten?”, ist eine der Fragen, für welche die Sozialpädagogin Silke Giesen und die Klassenlehrerin Kerstin Pittig die Fünft– und Sechstklässler der Hauptschule in Speldorf sensibilisieren wollen.

Um bei ihren Schülern ein Bewusstsein für die globale Reichweite der Umweltproblematik zu wecken, beteiligt sich die Schule zusammen mit der türkischen Privatschule Takev in Izmir und der spanischen Grundschule C. P. Antonio Nibrija in Madrid am Comenius Projekt der EU. Unter dem Motto „Give earth a chance” arbeiten die drei Schulen seit Oktober 2007 an gemeinsamen Aktionen, die für zwei Jahre durch EU-Gelder unterstützt werden. Sechs Schüler und drei Lehrer fuhren im November zum ersten Kennenlern–Treffen nach Izmir. Die Sechstklässlerinnen Marlene und Saranda erfuhren dort, dass Schwimmen in der Bucht der ägäischen Küstenstadt nicht erlaubt und das Leitungswasser nicht trinkbar ist. Und ganz nebenbei lernten sie auch das Leben in einer türkischen Gastfamilie kennen. In der türkischen Schule bastelten sie einen Baum aus alten Plastikflaschen. „Wir haben unsere Wünsche für eine bessere Umwelt auf Papierherzen geschrieben und dann an den Recycling-Baum gehängt” erinnern sie sich. Im Februar kamen die türkischen und spanischen Partner nach Speldorf. „Wir sind mit unseren Gästen zum Recyclinghof, zum Styrumer Wasserwerk und zur Biomüll-Vergärungsanlage der Mülheimer Entsorgungsgesellschaft gefahren”, erzählt Pittig, sie koordiniert das Projekt auf der deutschen Seite. Im Flur der Gemeinschaftshauptschule hängen die Gastgeschenke der türkischen und der spanischen Schulen. Eins der bunten Plakate zeigt den U-Bahn-Fahrplan von Madrid, einen Fächer mit Flamenco-Tänzerinnen und Kastagnetten. Im Mai gibt es das nächste Treffen – in Madrid. Indira, Tarkan und Michelle freuen sich schon und überlegen, ob sie lieber ein spanisches oder englisches Wörterbuch einpacken sollen. „Bis dahin werden wir mit den Jahrgangsstufen fünf und sechs zum Thema Luftverschmutzung Foto-Geschichten und kleine Sketche erarbeiten”, so Pittig über die weiteren Pläne.