Seit 2007 wird der Preis des NRW-Ministeriums für Generationen, Familie, Frauen und Integration auch in der MEO-Region (Mülheim, Essen Oberhausen) vergeben.

Im Haus der Wirtschaft überreichte Mülheim & Business-Geschäftsinhaber Jürgen Schnitzmeier den Siegerinnen Lindau und Illner die Auszeichnungen und erinnerte: „Noch zu wenige Frauen werden unternehmerisch tätig.”

Noch immer gebe es zu viele Hemmnisse, dabei stellten Frauen ein großes Potenzial. Der ‚U-Brief' schaffe Anreize und unterstütze Gründerinnen mit kompetenter Hilfe.Die Mülheimer Gehirn- und Leistungssporttrainerin Anke Lindau will die Zusammenarbeit der verschiedenen Gehirnareale verbessern und helfen, Lernschwächen zu überwinden: „Ein fittes Gehirn trifft die besseren Entscheidungen. Das gilt auch volkswirtschaftlich." Wirtschaft hat sie studiert und sich intensiv mit Psychologie und Lerntechniken beschäftigt.

Katja Illner studierte Kommunikationsdesign. Sie entwickelte ihre eigene Bildersprache als Produkt weiter und bietet Beratung, Fotoshooting und digitale Nachbearbeitung für mittelständische Unternehmen an. „Unternehmerisches Denken wird im Studium nicht vermittelt", sagt sie, der U-Brief war Anlass und Hilfe, ihren Businessplan zu überdenken.

„Eine kompetente Patin als Begleitung und Ratgeberin war für uns wichtig", bestätigen zwei Gewinnerinnen des letzten Jahres: Agatha Gebus und Sabine Thorwart. Ihr Unternehmen „Designtouch" hat mittlerweile räumlich und personell (ein weiterer Arbeitsplatz) expandiert. Laut einer Studie zum U-Brief, die seit Beginn 2002 fünfzig Preisträgerinnen befragte, haben 97,7 Prozent daraus einen Nutzen durch Publicity gezogen, 89,7 Prozent durch Paten.

Dass sich in diesem Jahr nur zwei Unternehmerinnen bewährten – 2007 gab es vier Auszeichnungen –, liege an den strengen Kriterien der achtköpfigen Expertenjury. „Die Bewerberinnen müssen schriftlich und in der mündlichen Präsentation mit einem tragfähigen Konzept überzeugen", weiß Dr. Uta Kuhlman. Die Existenzgründerberaterin der Mülheim & Business GmbH koordiniert den Unternehmerinnenbrief vor Ort.

Dennoch gebe es nur Siegerinnen, so Unternehmensberaterin Angelika Otto von der Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft, „da jede Bewerberin ein qualifiziertes Feedback zu ihrem Konzept bekommt." Lindau stimmt zu: „Vor einem Gremium checkt man das eigene Konzept genaustens ab – ist es Traum oder realistisch?" Otto schätzt nicht nur die Netzwerkbildung von Gründerinnen durch den ‚U-Brief': „Ich finde es toll, dass sich das Kirchturmdenken auch unter den Institutionen verschiedener Städte verändert hat."