Erst kürzlich hat die Mülheimer WAZ über den erschütternden Mangel berichtet, der mitten im Überfluss herrscht. Grundschüler, die weder Frühstück noch Pausenbrot kennen, die ihre Mitschüler anbetteln oder dem Lehrer verschämt ihren Hunger eingestehen.

Neben den Erfahrungen, die die Lehrer alltäglich in den Schulen machen, weckten die Zahlen der GEW Besorgnis. Die Lehrergewerkschaft schätzt, dass allein in Mülheim jedes vierte Grundschulkind nicht ausreichend versorgt in den Unterricht kommt. Mülheimer Tafel und Eigeninitiativen der Schulen halten dagegen, versuchen mit großem Engagement den unhaltbaren Zustand zumindest abzumildern.

Für die Sozialdemokraten der Ruhrstadt jetzt Anlass, sich auch der Sache anzunehmen. Verlässliche Daten fordern sie über die Versorgung von Grundschülern mit Pausenbroten und Obst durch Tafel und Initiativen. Einen entsprechenden Antrag hat die SPD inzwischen an das Fachgremium gestellt, in dem die Verwaltung berichten soll.

Besonderes Augenmerk richten die Sozialdemokraten auf folgende Aspekte: Wie hoch ist die Zahl der zurzeit mit Pausenbroten versorgten Kinder? Ist das derzeitige Angebot nach Auffassung der Verwaltung ausreichend? Schnellstens in Erfahrung bringen will man, ob die derzeitigen Angebote trotz des löblichen Engagements der Spender ausreichen, um diesen Missstand zu beseitigen.