Sie pflegen die Gräber ihrer Verstorbenen mit Liebe und Hinhabe. Doch immer häufiger müssen sich die Hinterbliebenen über Diebstähle und Vandalismus ärgern. Stadt und Polizei hält derzeit vor allem der Altstadtfriedhof in Atem.
Seit dem letzten Frühjahr registriert Brunhilde Stiefken, dass auf dem Kirchenhügel immer wieder Grabsteine umgeworfen worden. Aber auch andere Zerstörungen landen als Meldung auf dem Schreibtisch der städtischen Abteilungsleiterin für das Friedhofswesen. „Das ist ein Trauerspiel”, sagt Stiefken. Eine Familie habe sich keinen Rat mehr gewusst und das Grab bis 22 Uhr bewacht. „Am nächsten Morgen lag der Stein aber doch wieder am Boden”, so Stiefken. Da nach ihrer Einschätzung immer wieder dieselben Gräber heimgesucht werden, geht die Abteilungsleiterin davon aus, dass es sich bei den Tätern nicht um randalierende Jugendliche, sondern um eine gezielt vorgehenden Einzelperson handelt. Mehrfach hat die Friedhofsverwaltung bereits die Polizei eingeschaltet. Die hat ihre Aktivitäten am Altstadt-Friedhof nun intensiviert. Raymund Sandach, Pressesprecher im Präsidium Essen/Mülheim: „Wir ermitteln verstärkt offen und verdeckt. Objektschutz rund um die Uhr können wir aus personellen Gründen aber nicht leisten.” Und so hoffen Stadt, Polizei und natürlich die Friedhofsbesucher, dass der Täter bald gefasst werden kann.