Mülheim und seine Verkehrsführung - eine unendliche Geschichte. Eine Geschichte, die zudem wie kaum eine andere geeignet ist, selbst den friedlichsten Bürger auf die sprichwörtliche Palme zu treiben. Jetzt schlägt die Stadt ein neues Kapitel auf.

Shared Space – oder: die Straße gehört allen! So ist die Informationsveranstaltung überschrieben, die die Mülheimer am Freitag, 13. Juni, 15 Uhr im Altenhof, Kaiserstraße 8, über die Neuerungen aufklären soll, die die Altstadt zum Modellgebiet machen.

"Das Verkehrskonzept Shared Space", soder Pressesprecher der Stadt, Volker Wiebels, in der Einladung, "wurde von Hans Monderman vom niederländischen Keuning Institut entwickelt und findet Anwendung in der Umgestaltung des Straßenraums. Shared Space ist am besten mit 'gemeinsame Nutzung der Verkehrsflächen' zu übersetzen und wird derzeit in sieben Fallstudien umgesetzt."

Das Konzept stützt sich auf drei Säulen:Die Straße gehört uns allen, hat viele Funktionen und sie ist lesbar. Was zunächst merkwürdig anmutet, doch durch die "Lesbarkeit" können die Verkehrsteilnehmer Rückschlüsse auf das geforderte Verkehrsverhalten ziehen. Auf das Aufstellen von Verkehrszeichen, so das erklärte Ziel, könne deshalb verzichtet werden.

Im Rat der Stadt herrscht weitgehend Konsens über das Vorhaben. Bis auf die CDU sind alle Fraktionen der Ansicht, dass die Mülheimer Altstadt, aber durchaus auch noch andere Bereiche im Mülheimer Stadtgebiet die notwendigen Bedingungen für eine Verkehrsführung nach dem Prinzip Shared Space aufweisen.