Zum Auftakt des neuen Jahres gratuliert die berühmte Polnische Kammerphilharmonie unter Wojciech Rajski Mülheim zum 200-jährigen Stadtjubiläum:
Am Freitag, 11. Januar, um 20 Uhr spielen sie im 4. Sinfoniekonzert in der Stadthalle zwei Klavierkonzerte von Beethoven. Mülheim verdankt seine Stadtrechte Napoleon, und der Komponist verehrte den Franzosen bis zu dessen eigenwilliger Krönung sehr, denn er begeisterte sich für die Ideale der Französischen Revolution: Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. So liegt es nahe, im Jubiläumsjahr gerade Beethoven ins Programm zu nehmen. Der international renommierte Pianist Bernd Glemser spielt die Klavierkonzerte Nr. 2 B-Dur op. 19 und Nr. 4 G-Dur op. 58. Das B-Dur-Konzert ist das erste Orchesterwerk Beethovens mit Opuszahl, entstand es doch 1794-95 noch vor dem später als op. 15 herausgegebenen C-Dur-Konzert, dem ersten heutiger Zählung. Das G-Dur-Konzert kam übrigens exakt im Mülheimer „Geburtsjahr” 1808 im Druck heraus: in Wien und Pest beim „Verlag des Kunst- und Industrie-Comptoirs”. Eingeleitet wird der Konzertabend mit der Ouvertüre zu Mozarts Oper „La Clemenza di Tito” KV 621, einer Auftragskomposition aus Mozarts Todesjahr 1791 zur Krönung Kaiser Leopolds II. zum König von Böhmen. Abgerundet wird das Programm durch die 1. Sinfonie D-Dur op. 25 von Sergej Prokofjew, die sogenannte „Klassische Sinfonie”. Um 19.15 Uhr stimmt die Musikwissenschaftlerin Astrid Kordak auf den Abend ein.