An der Ecke Saarner Straße/Strippchens Hof rottet seit Jahren eine ehemalige Tankstelle dahin. Ein Schandfleck, ist sich die Politik einig. Abriss der Ruine, Neubau – das wären die bevorzugten Alternativen.
Seit 2000 ist der Mülheimer Architekt Gunvar Blanck an dem Projekt dran. Die BP als Grundbesitzer will investieren: in einen als Viertelkreis angelegten Baukörper, der zur Saarner Straße hin bis auf sechs Geschosse ansteigt, in einem Turm und einem in die Straßenflucht ragenden Vorbau mündet. Die Verwaltung, die Parteien und den Gestaltungsbeirat beschäftigten die Pläne. In der Regel war man sich einig in der Bewertung: Ambitionierte Architektur, die aus Sicht der Kritiker einen Schönheitsfehler hat – sie ist zu hoch. Im letzten Planungausschuss wurden die Vorbehalte erneut deutlich. Investor und Architekt wollen Büros, Wohnungen und Gewerbefläche schaffen. Gebäude in der Nähe lieferten dabei die Orientierung. 70er-Jahre-Klötze im Wohnpark Uhlenhorst mit fünf, sechs Stockwerken sind einen Steinwurf entfernt, ein sechsgeschossiges Wohngebäude steht rund 100 Meter weiter unterhalb an der Saarner Straße. Die direkte Nachbarschaft bringt es allerdings lediglich auf drei bis vier Geschosse. „Die Höhe ist ein Kriterium. Unser Maßstab muss sein: Was halten wir hier für verträglich", betont Baudezernentin Helga Sander. Für Planungsamtleiter Martin Harter ist „die Neuordnung in dem Bereich dringend erforderlich. Das schreit förmlich nach einer Bebauung.” Aber auch Harter plädiert dafür, „dass die Höhenentwicklung an die Umgebung angepasst wird”. Das bedeutet, „das Objekt so zu modifizieren, dass es zur drei- bis viergeschossigen Bebauung passt”. Nächste Woche finden weitere Gespräche statt.